Wohnzimmer richtig beleuchten

So schön, teuer und exklusiv eine Einrichtung auch sein mag – manchmal wirkt die sorgfältig geplante und gekaufte Wohnzimmereinrichtung irgendwie stumpf, farblos und ungemütlich. Oft liegt das nicht an Deinem Geschmack für Interior, sondern daran, dass dein Wohnzimmer einfach mangelhaft, oder falsch beleuchtet wird.
Jedes Jahr im Herbst, überkommt mich der Drang zum Umstellen. Das Tageslicht wird rarer und die Nächte länger. Aber danach bin ich wenig begeistert, vom Resultat.
Woran liegt es, dass mein Wohnzimmer noch ungemütlicher aussieht als vorher?
Dieses mal habe ich Hilfe. Auf einer Interior Messe in Wien, der Blickfang, kam ich mit den Designern ins Gespräch.
“Lichtquellen sollten nicht wahllos verwendet werden.”, meint eine der Jungdesignerinnen, mit einem kritischen Blick, auf die ca. 10 Lampen, die ich mir zur Auswahl hinstelle. “Richtige Beleuchtung folgt gewissen Grundregeln.” meint sie lächelnd. “Bitte klär mich auf!”, stöhne ich.
Beleuchtungstips von der Designerin
Wohnzimmer planen und strukturieren
Ein Wohnzimmer hat verschiedene Funktionen. Zum einen sollte es der Platz sein, an dem du dich abends aufhältst, Freunde empfängst, vielleicht sogar täglich isst und gewisse Regionen nutzt, um z.B. ein gutes Buch zu lesen, oder TV zu sehen. Zum anderen möchtest du dich im Wohnzimmer auch entspannen können.




Da solltest du zunächst einmal die Struktur des Wohnzimmers planen. Dabei darfst du nicht ausser Acht lassen, wo sich Steckdosen oder andere Energiequellen befinden. Sonst könnte nach der Planung das Problem auftreten, dass es gar keinen Stromanschluss für die Lampe gibt. Auch die Deckenbeleuchtung stellt in vielen Wohnungen ein Problem dar. Denn die Neubauten haben alle Stahlbetonwände, die das Verlegen von Stromkabeln nicht gerade einfach machen. Es muss gestemmt werden und neue Kabelkanäle gezogen werden. Das ist mühsam und auch mit einem Haufen Schmutz verbunden. Die Lösung einer Zwischendecke empfiehlt sich nur bei sehr hohen Decken. Denn schon 20 cm können einen Raum stauchen und er wirkt bedrückend.
Licht zum Sehen – Die Deckenbeleuchtung




Zunächst sollte Licht zur Orientierung dienen. Die Deckenbeleuchtung sollte den Raum beleuchten, um sich zurechtzufinden.Dabei solltest du darauf achten, dass keine Schatteninseln entstehen. Das Licht soll den gesamten Raum beleuchten – als Tageslichtersatz.
Diese Beleuchtung sollte zweckgebunden sein. D.h. man schaltet es nur ein, wenn man etwas sucht, aufräumt, usw.
Das Licht von Deckenleuchten wirkt aber oft sehr hart und ungemütlich. Dimmbare Lampen oder Spots können hier etwas Abhilfe schaffen
Licht zum Hinsehen – Akzente setzen
Welche Gegenstände beleuchten?
Mit Spots, oder indirektem Licht kannst du den Blick auf besondere Plätze lenken. Bilder an den Wänden kann man mit Wandlampen schön zur Geltung bringen.




Das TV Gerät benötigt ebenso eine Lichtquelle, links und oder rechts vom Bildschirm, damit dein Auge sich beim fernsehen, nicht überanstrengt. TV ohne Licht an den Seiten kann sogar blenden und Kopfschmerzen verursachen.
Die Leselampe
Eine schöne Leselampe am Leseplatz solltest du so stellen, dass das Licht beim Lesen auf das Buch fällt.




Licht am Esstisch
Das schönste Licht am Esstisch ist oft ein Kerzenleuchter. Warum? Die Lichtquelle ist sehr tief und setzt das Essen ins richtige Licht. Aber wer will schon immer bei Kerzenlicht zu Abend essen? Mit tiefhängenden Deckenleuchten kannst Du den Lichtkegel auf das Wesentliche lenken. Auf den Esstisch. So macht dir das Abendessen viel mehr Gusto.








Auf unserem Pinterest Board habe ich viele Ideen für Dich gesammelt.




Licht zum Wohlfühlen
Indirekte Lichtquellen
Besonders aktuell sind im Moment, Leuchtkörper mit denen man indirekte Lichtakzente setzen kann. Mit selbstklebenden LED Streifen z.B., kannst du Teile der Wohnung nun ins rechte Licht setzen, bei denen es vorher nicht möglich war. Besonders schön wirken Lichtstreifen hinter einer Gardinenblende, oder einer Blende, die entlang der Decke installiert wird.




Diese Art von Lichtsetzung lässt deinen Raum auch größer und höher erscheinen. Das ist gerade bei kleineren Wohnräumen zu empfehlen.
Nicht so gut bewährt haben sich Bodenspots. Weil sie oft von Möbeln oder Teppichen verdeckt werden, sind sie eher nicht so empfehlenswert. Ein Lichtstreifen, entlang einer Sockelleiste oder sogar in Regalen, setzt schöne Akzente.
Tischlampen und Stehlampen




Tischlampen mit Lampenschirmen in Augenhöhe geben dem Sitzplatz den gewissen Wohlfühl Effekt. Wichtig ist dabei, dass du diese nicht so hoch wählst, dass dein Blick auf die Glühbirne unter dem Lampenschirm fällt, oder du von oben geblendet wirst. Schöne Gläserne Milchglaskugeln, oder semi durchlässiger Stoff-Lampenschirme sind hier Ideal.




Eine Stehlampe gehört eigentlich in jedes Wohnzimmer. Sie setzt nicht nur einen schönen Lichteffekt, sondern kann solitär gestellt werden. Ein ein schönes Designer Modell zieht den Blick an.
Beleuchtungsstärke und Lichtfarbe
Grundsätzlich sorgt gelbes Licht für mehr Ruhe und Atmosphäre, während weißes Licht eher anregt. Mittlerweile kannst du, unter den vielen LED Birnen, die Beleuchtungsstärke und die Lichtfarbe, nach deinen Bedürfnissen aussuchen. Probieren geht hier über studieren. Am besten du versuchst einfach einmal ein paar Variationen.
Wieviele Lampen sollte ich im Wohnzimmer haben?
In der Regel solltest du mindestens fünf Lichtquellen, pro 20 Quadratmeter einsetzen.
Grundsätzlich sollten hier eine Deckenbeleuchtung und mehrere kleinere Lichtspots geschaffen werden. Indirektes Licht sollte in großen Räumen sparsamer verwendet werden, als in kleineren Räumen.
Bei hohen Decken eignen sich eher Luster, die dem Raum etwas von der Höhe nehmen. Bei tieferen Decken, unter 2.45 Metern ist indirektes Licht ideal, um den Raum etwas zu strecken.
Ich habe viel zu wenig Steckdosen, um so viele Lampen aufzustellen
Gerade in älteren Wohnungen oder Häusern, sind Steckdosen und Deckenanschlüsse rar gesät. Natürlich kannst du mit Verlängerungskabeln und Verteilerbuchsen arbeiten. Aber sieht das schön aus? Oft hat man die liebe Mühe, die hässlichen Verlängerungen geschickt zu verbergen. Auch hier gibt es ein paar Tricks.
Kabelverlängerungen hinter hohlen Sockelleisten verbergen
Zumindest einen Teil der unschönen Kabelverlängerungen kannst du geschickt in hohlen Sockelleisten verschwinden lassen. Auch ein hochfloriger Teppich kann solche Kabelstränge verbergen.
Batteriebetriebene LEDs
Wenn es gar nicht möglich ist, kannst du auch mit Batterie betriebenen Lampen arbeiten. Die heutige LED Technologie braucht wenig Strom und so kannst du, ohne ständig Batterien nachkaufen zu müssen, schöne Akzente an Stellen setzen, an denen du bisher keine Möglichkeit hattest, eine Lichtquelle zu installieren.
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Ein durchdachtes Lichtkonzept ist so wichtig! Mir fehlt im Haus noch das ein oder andere Highlight, aber ich arbeite daran. Du hast mich jetzt auf jeden Fall inspiriert.
Liebe Grüße
Verena
Da sind ja tolle Tipps und Anregungen dabei. Werde sicher einige davon demnächst umsetzen. Danke dafür.
Liebe Grüße
Melanie von https://www.lovingcarli.com/
Das sind mal tolle Tipps! Ich suche schon lange nach dem idealen Licht und neuen Lampen für mein Wohnzimmer! Jetzt weiß ich was ich will! Danke dafür!
Ich habe versucht in dem Artikel keine Werbung zu machen. Falls du jedoch die eine oder andere Lampe haben wolltest – unsere Mädls in der Reda haben die Bezugsadressen. VLG Marion vom LSLB-Magazin
Ich finde die richtige Beleuchtung unwahrscheinlich wichtig. Mein Mann macht sich manchmal lustig arüber, wenn hier und da wieder was verändert wird. Oder auch Farben – ich mag Stimmungslicht sehr. Gerade die Möglichkeit, mit batteriebetriebenen Leuchtmitteln Akzente zu setzen liebe ich.
Viele Grüße an Dich
Sandra
Gutes Licht macht einfach so viel aus. Man meint ja gar nicht, wie toll man Räume damit verändern kann! Schöne Beispiele zeigst du uns da!
Liebe Grüße,
Verena von whoismocca.com und thepawsometyroleans.com
Hui, da hast du dir aber viel Mühe gegeben! Vielen Dank für den informativen Beitrag. Ich habe selbst wenig Deko in der Wohnung. Nach einem Hausbrand sehe ich viele Dinge anders als vorher, daher ist mir zum Beispiel Deko nicht mehr ganz so wichtig. Dafür setze ich auf wenige, gut ausgewählte Stücke. Du hast gute Inspirationen ins Spiel gebracht, danke dafür 🙂
In meiner aktuellen Wohnung habe ich das Problem, dass ich viel zu wenig Licht habe. Aber es ist eben eine Mietwohnung und selber Steckdosen einbauen oder neue Kabel legen, findet mein Vermieter leider gar nicht witzig.
Daher arbeite ich unheimlich viel mit indirekten Lichtquellen und auch mit LEDs, bei denen ich keine Steckdose brauche. Seitdem ich das eingerichtet habe, fühle ich mich ( vor allem jetzt im Winter) gleich viel wohler, wenn ich nach Hause komme 🙂
Liebe Grüße Anni von https://hydrogenperoxid.net
Vielleicht stellst du Deine Ideen mal in deinem Blog vor? Das Thema ist wirklich ein sehr aktuelles und Deine Leser haben ziemlich sicher ähnliche Herausvorderungen. Lass uns wissen, wenn du wirklich darüber postest 🙂 VLG Marion vom LSLB-Magazin
Interessanter Beitrag! Ich habe mir noch nie viel Gedanken um das Licht gemacht und achte da auch nicht wirklich drauf. Hauptsache ich kann was sehen, bin da ganz unkompliziert.
Vielleicht mache ich mir für die neue Wohnung doch mal mehr Gedanken.
LG aus Norwegen
Ina
Gerade wenn man umzieht, wäre das der richtige Zeitpunkt um einmal durch die neue Wohnung zu gehen – mit dem Fokus auf das Thema. Oft hilft auch eine handgemachte Skizze. Mehr Infos kannst du auch in unserer Redaktion erfragen. VLG Marion vom LSLB-Magazin
Ein informativer Beitrag und wirklich schöne Bilder! Das Licht ist mitunter wirklich das wichtigste, denn das trägt so viel zur Behaglichkeit bei 😉
Ich gestehe, bei uns gibt es auch kein superschönes Licht. Wir haben auch nur Deckenbeleuchtungen. Außer in der Küche, da haben wir einen Schrank beleuchtet. Rate mal, wie oft das List brennt… Vielleicht sind wir da aber von den Schwaben schon assimiliert worden, jede zusätzliche LIchtquelle braucht Strom und kostet damit Geld.
Die heutigen LED Lampen brauchen wenig Strom. Weniger als alte Deckenbeleuchtungen. Wenn ich als ehemalige Schwäbin nachrechne komme ich auf 5:1. Tipp: Raus mit dem alten Glumpert :-).
da erinnerst du mich direkt ddass ich mich ubedingt mal um die Beleuchtung meines Wohnimmers kümmern muss! jetzt wo es draußen so oft dunkel ist, wird es da richtig ungemütlich, wenn man nicht die richtigen Lichquellen nutzt!
liebste Grüße auch,
❤ Tina von liebewasist.com
Liebe was ist auf Instagram
Wow meine Liebe!
Das nenne ich mal einen tollen Beitrag.
Ich selbst gehöre glaub ich zu den wenigen Frauen, die nie umräumen.. Lediglich die Deko variiert…
Super interessant find ich die Licht-Tipps!!
Toll gelungen!! Und super Bilder!!