
Reisetipp Schweiz – Bern
Bern ist die Hauptstadt der Schweiz, obgleich sie gerade mal 142.000 Einwohner hat und einen eher beschaulichen Eindruck macht. Die Altstadt hat den Status UNESCO-Weltkulturerbe und ich wirklich entzückend. Anfang 2018 eröffnete das The Bristol Bern ganz neu. Dort habe ich zwei Nächte übernachtet und kann es für einen Kurztrip nach Bern voll empfehlen.
Cooles Ambiente – Frisch renoviert im Brit-Look
Wer das Bristol in Wien kennt, sollte das sofort ausblenden. Dieses Bristol ist ganz modern und macht auf britische Popkultur. Neben John Lennon hängen hauptsächlich Portraits von Widdern und Hunden an der Wand. Und in der Bar stehen die Schafe sogar im Maßstab 1:5. Die Zimmer sind mit kleinen Krönchen markiert und auf den Betten liegen Stoffbahnen im schottischen Plaiddesign. Am Kamin der kleinen Lobby stehen sogar zwei Brompton-Räder für Gäste kostenlos bereit, um die Stadt zu erkunden.
Test-Urteil: Das Konzept ist durchdacht und stilecht umgesetzt. Die Ausstattung ist modern und ansprechend. Daher ein „sehr gut“ für das Ambiente.
























Moderne Zimmerausstattung – Getränke inklusive
Statt einer angestaubten Hotel-Mappe mit den Gäste-Infos, steht auf dem Schreibtisch ein kleines Tablet, das sogenannte SuitePad. Darin findet man neben dem aktuellen Wetterbericht auch Infos zu Bern und kann sogar im Internet surfen. Wer etwas eigenes dabei hat, kann sich auch unkompliziert von jedem beliebigen Ort im Hotel einwählen und surft erstaunlich schnell im world wide web.




Die Betten sind super bequem für einen erholsamen Schlaf. Laut Gäste-Info handelt es sich um eine Taschenkern-Matratze mit Duoflex Federungssystem mit sieben Komfortzonen. Bei den Kissen gibt es sogar ein eigenes Menü. Die Standardkissen sind antiallergisch. Darüber hinaus kann man sich ein Bio-Hirse-Kissen, ein spezielles Ergo-Kissen und sogar ein Antiaging-Kissen kommen lassen.
Die Briten lieben ihren Early-Morning-Tea. Wer im The Bristol Bern übernachtet, hat eine breite Teeauswahl und einen Wasserkocher, mit dem sie bereitet werden kann. Sogar eine Dose mit einer eigenen The-Bristol-Roibos-Tee-Mischung steht bereit. Darüber hinaus gibt es auch eine Nespresso-Maschine für die Kaffeeliebhaber. Und auch die Kaltgetränke in der kleinen Mini-Bar mit Wasser und Eistee sind inklusive.
Die technische Ausstattung ist modern und das Internet schnell.
Also Test-Urteil: sehr gut.




Badezimmer und Schränke für Kurzurlauber
Die Schränke und Garderobe in meinem Zimmer waren eher für einen Kurzurlaub ausgelegt. Auch mein Badezimmer war relativ klein und hatte kaum Ablagefläche. Die Kulturtasche habe ich daher im Schlafzimmer auf einem Regalbrett abgelegt, das badnah an der Wand angebracht war. Die Dusche war ein Traum mit separatem Handteil und Regenschauer-Dusche von oben, die sich einzeln oder gemeinsam betreiben ließen. Das Duschbad/Shampoo hat übrigens auch ganz prima geduftet. Entsprechend schwer war ich aus der Dusche zu bringen. Besonders praktisch war übrigens ein Fön mit Kabel-Aufroll-Automatik im Griff, wie man sie sonst von Staubsaugern kennt. So einen bräuchte ich auch dringend für zu Hause!








Auf einen Drink in die Hotel-Bar
Auch das Angebot der Bar ist very british. Am Nachmittag serviert man stilecht einen Afternoon-Tea mit Scones und Gurkensandwiches. Abends trifft man sich auf einen Drink. Die Auswahl ist sehr breit und sogar auf zwei Getränkekarten verteilt. Das Speisenangebot ist dagegen sehr eingeschränkt und eher für den kleinen Hunger. Wechselnde gefüllte Pies scheinen das einzig warme Gericht zu sein. Wer sich etwas ganz besonderes gönnen möchte, dem empfehle ich den Cheese and Port Flight. Vier verschiedene Portweine begleitet von 4 verschieden Käsesorten – alle natürlich von den britischen Inseln. Die freundlichen Service-Mitarbeiter erklären das Angebot sehr ausführlich beim Servieren. Leider habe ich alles sofort wieder vergessen. Aber es hat ganz vorzüglich gemundet!
Die Bar wird von Einheimischen wie Hotelgästen gleichermaßen frequentiert. Man sitzt gemütlich in einem angenehmen Ambiente. Die Preise sind nicht mit Skandinavien vergleichbar. Dass sie trotzdem höher sind als in anderen europäischen Ländern, ist allgemein der Schweiz geschuldet. Die Bar ist auf jeden Fall eine gute Empfehlung, zumindest wenn man nicht viel Hunger hat und über etwas Kleingeld verfügt.
Test-Urteil: gut.




Leckeres Frühstück
Die Bar verwandelt sich morgens in den Frühstücksraum. An einem Kaffee-Automaten lassen sich beliebig viele Kaffee-Spezialitäten von Cappuccino bis Latte Macchiato ziehen – mit wunderbarem Milchschaum.
Die Buffet-Auswahl ist übersichtlich. Aber was da ist, schmeckt köstlich und wird auch sofort nachgelegt. Wer auf ein englisches Frühstück steht, kann sich auch bei den Baked Beans und dem Ham and Eggs bedienen. Auch beim Brotaufstrich findet sich typisch britischer Lemon Curd und Orangenmarmelade. Mir persönlich hat das Bircher Müsli am Besten geschmeckt.
Das Frühstück kostet 20 Franken pro Person. Damit kann man nichts falsch machen, zumal die Getränke alle inklusive sind. Die Speisen sind alle frisch und sehr hochwertig.
Test-Urteil: eine volle Empfehlung!
















































Sightseeing im UNESCO Weltkulturerbe Bern
Vom Hotel aus lässt sich die gesamte Innenstadt zu Fuß erkunden. Wer etwas weiter möchte oder zu müde für den Rückweg ist, kann mit dem Bern Ticket, das im Hotel ausgegeben wird, kostenlos alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Ein bisschen Kondition braucht man in Bern, denn es geht auf den touristischen Pfaden öfter mal hoch und runter und jede Menge Treppen. Ein Aufzug von der Ober- zur Unterstadt wird nur bis 17 Uhr betrieben und kostet extra.
































Der Hausberg ist bei guten Wetter ein beliebtes Ausflugsziel mit einer schönen Sicht über die Stadt. Eine kleine Bahn, bringt die Gäste hinauf. Wer laufen möchte, kann in ca. 20 Minuten hauptsächlich über eine lange Treppe den Gipfel erreichen. Bei guten Wetter sieht man zur anderen Seite hin die Alpen. Leider hat sich während meines Aufenthalts nur einmal ganz kurz der Vorhang gelichtet zum weißen Alpenpanorama.












Bern leuchtet in der Museumsnacht
Ein ganz besonderes Highlight bei meinem Aufenthalt war die Museumsnacht. Während man sonst eher den Eindruck hat, dass nach Geschäftsschluss die Bürgersteige hochgeklappt werden, schien an diesem Abend ganz Bern auf den Beinen zu sein. Die Museen und einige Regierungsgebäude leuchteten in wechselnden Farben. An vielen Orten waren Essstände aufgebaut, die verführerisch dufteten. Ein „Bändli“ am Handgelenk für 25 Franken gewährte uneingeschränkten Eintritt in alle Einrichtungen. Als fahrendes Museum cruisten Oldtimer durch die Stadt, in die man mit etwas Glück zusteigen konnte.
























Wochenmarkt am Bundesplatz
Nach Ende der Museumsnacht wurde kräftig weiter gearbeitet, sodass am nächsten Morgen schon alles wieder verschwunden war. Denn samstags wird der Platz vor dem Parlament für den Wochenmarkt benötigt. Der Markt zieht sich vom Bundesplatz weiter runter fast über den gesamten Bärenplatz. Der Markt ist offensichtlich sehr beliebt bei der örtlichen Bevölkerung gleichermaßen wie bei Touristen. Neben Gemüse und natürlich jeder Menge Käse, gab es schon vielfach Deko für das kommende Osterfest. Und sogar Bekleidung und Nippes gibt es zu kaufen.
























Gesamturteil: sehr gut!
Bern ist auf jeden Fall eine Reise wert. Auch wenn die Schweiz im Vergleich ein recht teures Pflaster ist, schön ist es hier allemal. Und wer nach Bern kommt, ist gut beraten im The Bristol einzuchecken. Von mir gibt es auf jeden Fall zwei Daumen hoch!



