DEJA -VU DIE MODE DER SIEBZIGER

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Wenn ich so zurückdenke an meine Jugend in den frühen Siebzigerjahren, kann ich die Mädchen von heute gut verstehen. Was haben wir gehungert, um so schlank wie Twiggy zu sein. Twiggy war damals DAS Model! Alle wollten aussehen wie sie: große Augen umrahmt von falschen Wimpern und ein Tupfer Gloss auf die Lippen, der uns den Glanz feuchter Kindermünder gab.

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She’s tall – thats all

Twiggy trug die Haare ganz kurz – ich jedoch wollte sie lang haben und nahm mir Sharon Tate zum Vorbild. Das war diese wunderschöne Frau von Roman Polanski, die in seinem Film TANZ DER VAMPIRE die Hauptrolle spielte und im August 1969 unter furchtbaren Umständen ums Leben kam (ermordet von der Manson family). Sie hatte herrliches langes Haar mit einem leichten Rotschimmer, das gefiel mir. Und so trug ich sie damals auch lang und mit Rotschimmer und kleinen eingeflochtenen Zöpfchen. Eine richtige Hippie-Frisur !

Siebziger Mode Brille
Brillenmode der Siebziger. Kommt sie Euch bekannt vor? © Ingrid Raab

Blumenkinder

Blumen der Blumenkinder: Blumen standen für Jugend und Natürlichkeit, auch wenn sie aus Plastik waren. Plastik für Accessoires und Kleidung paßte zur optimistischen Zukunftsgläubigkeit und zur Raumfahrt-Euphorie. Auch die Farben für Make-up und Kleidung schienen direkt aus dem Weltall zu kommen: weiß und schimmerndes Silber verliehen uns das Flair der Schwerelosigkeit, Paco Rabanne experimentierte mit Metall- und Plastikplättchen und entwarf Minikleider aus diesem Material. Heute nur mehr im Museum zu bestaunen.

Mode der Siebziger
Materialmix, Flowerprint und Schlaghosen © Ingrid Raab

Der Mini – ein Statement

Im Winter trugen wir trotz bitterer Kälte Minis, darüber aber meistens einen bodenlangen Möbelstoff-Mantel. Die Muster waren aus heutiger Sicht eigentlich ziemlich gewöhnungsbedürftig, wir fanden es selbstverständlich todschick! Aber auch Pelze in Minilänge waren sehr beliebt. Ich hatte einen aus goldbraunem Hasenfell mit Hüftgürtel und gleichfarbigen Stiefeln aus Leder, die bis zum halben Oberschenkel reichten. Einfach geil!

Mode der Siebziger
Kurze Röcke, Overknees und Felljacken Perfektes Outfit im Winter © Ingrid Raab

Streetfashion & Haute Couture

Was wäre diese Dekade ohne Mini, Strumpfhosen und Stiefel gewesen ? Erst dieser Dreisatz gab uns Frauen die Bewegungsfreiheit, die unser ganzes Verhalten veränderte. Und wenn es wahrscheinlich auch Mary Quant war, die den schenkelkurzen Rock zuerst propagierte, so ist die Kombination mit Stiefeln eindeutig Andre Courreges‘ Idee gewesen – der erste Beweis dafür, dass aus der Verschmelzung von „Street-Fashion“ mit „Haute Couture“ bleibende Modetrends entstehen können.

Jeans mit Flicken aus Nappa

Mode der Siebziger
Die gute alte Jeans mit weitem Schlag und immer ein Tuch im Haar. © Ingrid Raab

Ja, und die gute alte Jeans! Die trugen wir schon damals verschlissen, aber mit edeln Nappalederflicken aufgemotzt. Knalleng selbstverständlich – und bitte mit Schlag!

Dazu bunte Blusen mit langen Krägen, ebenfalls hauteng und tief unter die Achsel geschnitten. Ich hatte immer das Gefühl, dass alles zu eng sei, obwohl ich mich auf Größe 34 gehungert hatte! Aber in Wahrheit waren es die sehr körpernahen Schnitte, die auch vor den Männern nicht Halt machten. Die Männer trugen sehr bunte Hemden mit überdimensionalen Krägen und extrem breiten Krawatten zu den figurbetonten Anzügen mit Schlaghosen.

Plateauschuhe waren in den Siebzigern total angesagt und Sie werden es nicht glauben, auch bei den Männern!

Und bis heute begegnen uns Elemente aus den Siebzigern in der Mode von jetzt. Ist aber logisch, es war alles schon da, was sollte man neu erfinden?

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