Der Thermomix macht gerade in unserem Freundeskreis die Runde. Hier wird geknetet, gegart, gebraten – geschlemmt. Alleine die Bilder in Facebook haben mich schon angesprochen. Ein Blick auf die Vorwerk Seite jedoch hat mich etwas ernüchtert. Der Thermomix hat schon einen stattlichen Preis. Markus, ein Freund der Familie, hat auch so ein Gerät gekauft. Allerdings das günstigere “Double” von Lidl. Den Silvercrest von Monsieur Cuisine Connect. Ein Blick auf seinen MCC ließ mich da schon stutzen.
Im Prinzip scheint er dasselbe zu können wie der Thermomix. Kurzer Hand ich den Thermomix bei Lidl bestellt. Hier ist unser Erfahrungsbericht und kulinarische Ergebnisse.
Lieferumfang

Zum Gerät werden verschiedene Einsätze, und Aufsätze geliefert. Dabei ist natürlich auch ein Geräte Handbuch. Besonders schön ist das Kochbuch.
Installation
Den MCC habe ich sehr unkompliziert gleich mal in unser WLan gehängt und schon gab es ein Rezepte Update. Im Gegensatz zum Thermomix sind die Rezept Updates Gratis. Bei Thermomix T6 ist der Cook Key jetzt integriert. Standard Rezepte sind im Gerät vorhanden. Um jedoch updates zu erhalten muss man dann noch ein Abo abschließen. Das erste halbe Jahr ist gratis. Danach kostet das Abo 36 Euro/Jahr.




Funktionen
Es gibt 3 Automatik Programme. Kneten, Dampfgaren und Anbraten. Ansonsten kann man im Standard Bildschirm manuell Mixer Umdrehung, Zeit und Temperatur einstellen.
Im Kochbuch Menü sind einige Rezepte zu finden. Nach kurzer Recherche finde ich jedoch, dass es bei Thermomix um einiges mehr an Rezepten gibt, als für den MCC.
Die Schritt für Schritt Anleitungen sind klar und auch jemand, der nicht unbedingt gut kocht, kann hier wirklich tolle Gerichte zaubern. Besonders auffallend ist das wirklich riesige Touchscreen des MCC.
Was mir besonders gut gefällt, ist, dass man auch manche Sachen gleichzeitig machen kann. So habe ich zB. Erdäpfel und Rosenkohl gleichzeitig gegart. Damit spart man Zeit. Das geht natürlich auch beim Thermomix.
Beide haben eine integrierte Waage, die sehr genau misst und auch eine Tara Funktion. Mir kommt jedoch bei kleineren Mengen ( 1-5 g) die Thermomix Waage etwas genauer vor.
Pflege
Im Prinzip kann man jedes Teil, das sich aus dem Hauptgerät herausnehmen lässt, in der Spülmaschine waschen, so steht es auch im Handbuch. Ich bin hier skeptisch. Die Teile sind aus Plastik. Auch die Gummidichtungen können porös werden, Mein Geschirrspüler hat ein 40 °C Feinwaschprogramm, das eher sanfter ist. In der Praxis ist das Reinigen von Hand einfach schneller und unkomplizierter.
Die größten Unterschiede zwischen Thermomix und Monsieur Cuisine Connect
Betreffend Ausstattung sind die beiden Geräte ziemlich ähnlich. Der größte Unterschied liegt jedoch in der Drehzahl. Der Thermomix schafft eine Drehzahl von 10.700/Minute, während beim MCC bei 5.200 Umdrehungen/Minute Schluss ist.
Das Touchscreen Display ist beim MCC eine Idee größer und man kann bei beiden Geräten wie auf einem Ipad navigieren.
Thermomix hat mehr Schritt für Schritt Rezepte parat. Die Updates sind allerdings kostenpflichtig.
Auch hat der neue Thermomix T6 (seit April zu haben) mehr automatische Programme. Unter anderem Sous Vide, eindicken und einkochen. Inwiefern man die wirklich braucht ist die Frage. Ich kann mit dem MCC genauso sous vide kochen, eindicken oder einkochen. Man muss das eben nur manuell einstellen und hat die Einstellungen nicht auf Knopfdruck.
Der Monsieur Cuisine Connect ist auch etwas größer als der Thermomix. Man benötigt mehr Platz in der Küche. Dafür ist der Mixbehälter auch ein wenig größer, was wiederum positiv ist.
In der Verarbeitung ist der Thermomix wahrscheinlich solider – bei längerem Gebrauch wird das vielleicht noch ein Thema. Während die Firma Vorwerk mit Reklamationen und bei Defekten extrem kulant scheint, dürfte es bei MCC hier teilweise Probleme, geben, wie ich in einer Facebook Gruppe gelesen habe.
Kann man Thermomix Rezepte für den MCC verwenden?
Ja, man kann. Aber Achtung. Die Zeitangaben beim Thermomix können kürzer sein. Denn der MCC ist aufgrund seines schwächeren Motors langsamer. Das solltest du beim Nachkochen mitkalkulieren. Mix Zeiten würde ich hier verdoppeln.
Grenzen bei beiden Geräten
Was mit beiden Geräten noch nicht so toll funktioniert ist das Zerkleinern von Zwiebeln, oder hacken von Kräutern. Hier bin ich mit dem Messer akkurater und die Zwiebel lässt nicht so viel Flüssigkeit, als wenn sie im Mixer klein gemixt wird. Wer kochen kann, versteht den Unterschied.
Anbraten
Beim Anbraten fällt mir auch auf, dass die maximale Temperatur etwas schwach ist. Wenn man wirklich scharf anbraten will, sollte man die Dauer zumindest um 50 % verlängern. Die Röstaromen entwickeln sich nicht so gut, wie in einer Pfanne.
Fazit:
Für unsere Bedürfnisse, reicht der MCC allemal. Natürlich kann der Thermomix ein wenig mehr. Die nächsten Monate werden zeigen, ob sich von der Verarbeitung nicht doch gröbere Unterschiede herausstellen. Sogar die skeptische Marion ist von Gerät überzeugt und kaum noch aus der Küche zu kriegen, – was natürlich mir zu gute kommt 😉
Hier ein paar Bilder unserer ersten Kochversuche. Wir basteln gerade an eigenen Rezepten für den Monsieur Cuisine Connect. Diese kannst du hier auf der Seite unter Rezepte finden.












Marions Rezept für eine Wintersuppe:
Erscheint am 30.12. 🙂
Hallo 🙂 Danke für dem Beitrag. Ich habe nun auch einen MCC und bin begeistert. Was ich jedoch noch nirgends gefunden habe ist die „Spatelstufe“ von den TM Rezepten, wo man manuell noch mit dem Spatel umrührt. Auf welcher Stufe wäre das beim MCC? Einfach 1? Vielleicht weißt du da ja näheres.
Liebe Grüße
Bianca
Man kann den Spatel durch die Deckelöffnung des Thermomix® stecken und langsam drehen. So unterstützt du das Mischen und Zerkleinern. Doch bitte sei vorsichtig und stecke den Spatel nicht zu tief in die Maschine. Sonst hast du Gummi in der gemixten Masse. Ich würde auch sagen – auf Stufe eins. Genaueres findet man sicher bei YouToube. Hier habe ich schon einige tolle Tricks entdeckt. Such einfach mal. Viele liebe Grüße!
Hallo Sassy, ich selbst bin auch kein KüchenAid Freund gewesen. Jedoch mit dem MCC mache ich nun Beilagen ganz flink und kann mich auf das Wesentliche konzentrieren. Auch der „Mist“ in der Küche hält sich in Grenzen. Gib der Maschine einen Chance. Derzeit noch lieferbar.
Ich habe mich immer gefragt, ob diese günstigen Geräte viel Ähnlichkeit mit dem TM haben und ob sie ihm ernsthaft Konkurrenz machen können. Ich denke nach wie vor, dass ich so ein Gerät nicht brauche. Ich kann den Hype, vor allem bei dem Preis des Originals absolut nicht verstehen – aber so ist jeder anders und jeder muss seinen Weg zu kochen für sich finden 🙂
Liebe Grüße