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Woher komme ich? Eine GEN Analyse mit 23andMe

Strukturmodel eines DNA Stranges.
Strukturmodel eines DNA Stranges.

Seit in Youtube die legendäre Werbung von momondo lief, in der die Probanden einen DNA Test machen und dann das Ergebnis mitgeteilt bekommen, woher sie stammen, hat Peter das Thema nicht mehr losgelassen.

DNA Test Europa – keine Informationen über Krankheitsrisiken

Auch die Tatsache, dass man anhand der Gene gewisse Krankheitsrisiken ermitteln kann war für ihn eine interessante Sache. Würden solche Tests, nicht helfen, die immensen Krankengelder zu sparen, wenn man WEISS das man evtl. diese oder jene ernsthafte Neigung zu einer ernsthaften Krankheit hat? Prävention statt Heilung! Doch da macht die EU mit ihrem GNA  STRICH durch die Rechnung. GRUND: Man unterstellt uns, daß wir mit solchen Informationen nicht klar kommen, die unterliegen der Aufklärungspflicht durch einen Arzt  und die Tests sind nicht noch nicht anerkannt.

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Während ein DNA Test in Europa zwischen 2.000 und 5.000 Euro kostet, bietet 23andMe und andere private Firmen Tests zwischen 99 und 450 Euro an. Kann da was nicht stimmen, oder arbeiten unsere Labors vielleicht zu umständlich.
Um hier als Nicht Mediziner durchzublicken bedarf es einer gründlichen Recherche. Dennoch bleiben am Ende Fragen offen. Fragen über die Sinnhaftigkeit und auch denen des Datenschutzes. Wir haben versucht, mit einem Selbsttest von Peters Speichel der Wahrheit auf den Zahn zu fühlen.

Peters Beweggründe waren zunächst banal. Reine Neugier. Woher komme ich, meine Vorfahren und wo leben meine „Verwandten“ auf der ganzen Welt? Aber nach seiner Recherche, für welche Krankheiten bin ich anfällig? Kann ich genetisch, verstärkten Risiken präventiv begegnen, statt zu warten, bis es mich erwischt? Ist doch Prävention immer besser als Therapie.
Um das rauszufinden bedarf es weniger Mausklicks auf 23andMe.

Peters Wahl fällt auf 23andMe

Schon die Hauptseite bringt auf den Punkt, was man mit so einem DNA Test alles klären kann. Die Seite ist auf englisch. Wir haben sie sinngemäß übersetzt (ohne Gewähr).

„Finden Sie heraus, wie sich Ihre Genetik auf Dinge wie abnorme Blutgerinnung, zystische Fibrose oder Reaktion auf bestimmte Medikamente bezieht.
Sie können auch sehen, wie schnell Ihr Stoffwechsel Koffein verarbeitet, oder ob sie vielleicht an einer Laktoseintoleranz leiden. Wir glauben,  je mehr Sie über Ihre DNA wissen, desto mehr wissen Sie über sich. Weitere Informationen → Denken Sie daran, dass viele Bedingungen und Merkmale von mehreren Faktoren beeinflusst werden. Unsere Berichte dienen nur Informationszwecken und diagnostizieren keine Leiden oder Krankheiten. Weil genetische Information erblich ist, sagt das Wissen über Ihre Genetik, auch etwas über jene ihrer engeren Verwandten aus .
Auch ihre Familie könnte es mehr oder weniger interessieren, und auch Beziehungen können aufgrund ihrer DNA Erkenntnisse betroffen sein.“

Ja gut, wer heiratet schon gern jemand,  der Alzheimer verdächtig ist? „Vielleicht bist du ja ein Araber, oder ein Chinese?“,  scherze ich. Peter ist blond und hat stahlblaue Augen… nein also ich tippe ernsthaft mal auf einen waschechten Skandinavier.

Der DNA Test – Einfach und schnell

Der Test kommt nach wenigen Tagen ins Haus. Beinhaltet nochmals eine Gebrauchsanweisung, Wattestäbchen für den Abstrich, Reagenzglas  und Rücksendekarton. Abstrich ist schnell gemacht und das Paket retourniert.

Nach ein paar Tagen ist das Ergebnis online abrufbar und sorgt für einige Ahhhhs und Ohhhs..

Nicht nur das seine Gene zum Großteil  Deutsch/Französisch sind, nein, mein leihenhafter Verdacht mit einem Skandinavier zu leben bestätigt sich zumindest um ein 3,3 Prozent. Allerdings ist er fast 3 % Neandertaler. Was diese Werte wieder etwas relativiert..
Nach einigem Gekicher, lesen wir mal nach, wie das gemeint ist.

Das Neandertaler Gen

„Also, was bin ich ein Höhlenmensch?

Eigentlich ja, aber das hat wenig mit dem Anteil der Neandertaler DNA in Ihrem Genom zu tun. Unsere Wahrnehmung der Neandertaler als große Blödiane ist durch unsere eigene Vorstellung von Überlegenheit und Popkultur Karikaturen getrübt. Warum wir sind und warum moderne Menschen überlebt haben und Neandertaler nicht, ist nach wie vor ein großes Mysterium.

Es gibt viele faszinierende Theorien darüber, welche Merkmale das Bruchstück der Neanderthal-DNA auf modernen Menschen vermittelt hat, aber wir wissen noch nicht, ob mit einer etwas mehr als durchschnittlichen Neandertaler DNA erklärt werden könnte, warum jemand extra bullig, kurz oder bäurisch ist. Diese Merkmale könnten nur reguläre menschliche Eigenschaften sein.“ 

Enttäuschung – Health Reports nicht für Europa!

Erhöhte und geringe Risiken
Erhöhte und geringe Risiken

Für 169 Euro wird nun also die DNA zunächst auf Abstammung – Herkunft getestet. Danach hat man die Möglichkeit für weitere 99 Euro auch eben solch einen Health Care Test zu machen. Wenn man in UK, Dänemark, oder USA lebt. Kunden in der EU können den Health Test nicht erhalten. Er widerspricht gegen das Gendiagnostik Gesetz der EU,  bzw. ist das Gesetz auch in den jeweiligen Ländern genauestens geregelt. Bei uns in Österreich geht es hier genau um  dem Paragrafen 69 des GTG.
Was sagt dieser genau aus?

§69 Abs 1 legt fest, dass genetische Analysen
des Typs 2, 3, oder 4 einschließlich einer genetischen Analyse im Rahmen einer pränatalen Untersuchung“ nur nach Vorliegen einer schriftlichen Bestätigung der zu untersuchenden Person durchgeführt werden darf; und dass diese zuvor „durch einen in Humangenetik/medizinische Genetik ausgebildeten Facharzt oder einen für das Indikationsgebiet zuständigen Facharzt über deren Wesen, Tragweite und Aussagekraft aufgeklärt worden ist.

Im Prinzip sagt das aus, dass man den Laien vor Fehlinterpretationen und unbegründeten Ängsten bewahren will und auch somit präventiv vor falschen Handlungen abhalten will. Irgendwo verständlich. Wer sich jedoch in die Kontroverse einliest stellt auch fest, dass hier die Lobby der großen Labors und Universitätskliniken vehement gegen diese „Billig Tests“ In den „Krieg“ gezogen sind. Sollten solche Test ( mittlerweile auch in Fachkreisen anerkannt) Schule machen, würden die herkömmlichen Tests, die zwischen 5000 und 10.000 Euro kosten ad absurdum führen?

Hierzu muss man sich nun mal ansehen, wie 23andMe arbeitet.

BUCHTIPP:

 

23andMe setzt auf Big Data

23andMe hat einen anderen Ansatz, als ein herkömmliches Labor. Während in einem herkömmlichen Labor die Daten nach spätestens sechs Monaten vernichtet werden müssen, sammelt der Private Anbieter diese Daten. Mittlerweile dürften sie Millionen an verschiedenen Scans in ihren Datenbanken befinden. Dies geschieht übrigens nur mit Zustimmung des Kunden. Wer nicht wünscht, dass seine Daten zu Forschungszwecken verwendet werden, dann das auch online dementsprechend platzieren.

Somit wird  mittels Algorithmen, die höchste Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung für eine bestimmte Genkonstellation ermittelt. Wenn man nun zu den Bb. 10 % jener gehört die für diesen Genetischen Defekt prädestiniert sind, muss das aber noch lange nicht heißen, das man unweigerlich auch krank wird. Denn wiederum nur ein gewisser Prozentsatz derer, die dieses Gen oder diesen Defekt in sich tragen, wird tatsächlich krank. Anders schaut es bei Bb. Blutgerinnung aus. Hier kann man definitiv sagen, dass Menschen mit hohen Werten ein größeres Herzinfarkt Risiko oder Neigung zu Blutgerinnseln tragen.  Hier sehen wir einen Vorteil bei diesen Health Reports.

Wenn man in einem regionalen Labor  einen Gen- Test machen will, geht man zum Arzt. Der traditionelle Ansatz des Arztes ist es nun der sich nur diejenigen Gene ansieht, die für eine bestimmte Erkrankung in Frage kommen. Kein Arzt käme auf die Idee, so viele Daten wie möglich scannen zu lassen. Da würden die Krankenkassen aber sofort rückfragen, denn so eine Analyse kostet einige Tausende. 23andMe kann also diese Preise nur halten, weil sie auf Big Data setzt. Zufall oder nicht, ist eine der Gründerinnen, Anne Wojcicki, die Gattin eines der Google Gründers, und auch die Firma befindet sich nur einige Strassen weiter.

Im Augenblick erfasst die Analyse ca. 50 unterschiedliche Erbkrankheiten, Dann  gibt es den allgemeinen Krankheitsreport, der einem Hinweise gibt, wie hoch die Wahrscheinlichkeiten für die verschiedenen Erkrankungen liegen. Andere Reports erklären, welche Wirkstoffe man verträgt und wie der Körper diese umsetzt. Zudem werden Kunden über  medizinische Errungenschaften auf dem Laufenden gehalten. Und das alles für 99 Dollar.

Die Kehrseite der Medaille – Nebenwirkungen, die bedacht gehören

Wo ist nun die Kehrseite der Medaille?

Wie gehe ich wirklich mit diesen Informationen um? Sind wirklich alle Menschen soweit, diese Informationen zu wissen? Ist nicht doch ein Fünkchen Wahrheit dran, wenn die EU sagt, dass manch einer schlechte Nachrichten nicht verträgt und zu Kurzschlusshandlungen tendieren könnte?  Haben wir alle eine Ahnung von Wahrscheinlichkeiten und können diese Daten richig werten? Ich denke nicht. Mir fehlt auf der Seite ein wenig mehr Aufklärung, wie diese Ergebnisse nun tatsächlich zu werten sind.

Zudem kommt, dass sobald eine weitere Erbkrankheit in den Genen nachgewiesen werden kann eine Info an den Kunden ergeht. Hierüber habe ich einen interessanten Beitrag eines Bloggers gefunden: http://www.ctrl-verlust.net/23andme-wie-ich-fur-todkrank-erklart-wurde-und-mich-wieder-gesund-debuggte/

Und dann wäre da noch – Richtig – Der Datenschutz. Wer also nicht unbedingt seine DNA im Keller eines Amerikanischen Konzerns wissen will, sollte sich vielleicht nach einer Alternative umsehen. Wobei ich nach meiner Recherche schon merke, es gibt kaum bis keine Europäischen Anbieter.

Spinnen wir mal den Faden weiter, und denken an Versicherungen und Arbeitgeber, die solche Testergebnisse brennend interessieren würden. Natürlich ist derzeit gesetzlich ein fetter Riegel vor geschoben. Doch wie oft wurden Daten schon gestohlen?

Aber die kommerziellen DNA Tests und Health Report werden immer mehr kommen. Denn die EU steht unter Druck, es ist eine riesige Kostenfrage im Gesundheitswesen  und gesetzlich  ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Quellen:

https://www.23andme.com/en-eu/

http://www.ctrl-verlust.net/23andme-wie-ich-fur-todkrank-erklart-wurde-und-mich-wieder-gesund-debuggte/

http://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/6/3/9/CH1053/CMS1344330844620/pg_bericht_prainsack_oktober_2010.pdf

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/fda-erlaubt-gesundheits-gentests-von-23-and-me-13868451.html

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/genomentschluesselung-fuer-alle-sie-haben-ein-erhoehtes-risiko-fuer-prostata-krebs-12651252-p2.html

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