Alle Jahre wieder am Freitag vor dem 1. Advent pünktlich um 17:30 Uhr eröffnet das Christkind den Nürnberger Christkindlesmarkt. Die Worte sind seit vielen Jahren die Gleichen. Auch wenn dieses Jahr darüber spekuliert wurde, ob sie uns diesmal mit „I bims, das Christkind“ begrüßen würde.
Das neue Christkind Rebecca Ammon
Auch wenn die Worte dieselben sind, so wechselt das Christkind alle zwei Jahre. Rebecca Ammon heißt das neue Christkind, deren Amtszeit mit der Eröffnung des diesjährigen Marktes begann. Keine einfache Aufgabe, denn jeder Versprecher, jede Unsicherheit, jedes Kieksen der Stimme und jedes Schniefen wird vielfach dokumentiert und geht per Livestream um die Welt.
150 Termine für das neue Christkind
Das Christkind hat in diesem Jahr – wie ich finde – ihre Sache gut gemacht. Bis zum 24. Dezember, also 24 Tage lang, wird sie 150 Termine wahrnehmen. In manchen Jahren, wenn die Adventszeit noch früher beginnt, sind es bis zu 180. Eine eigene Begleiterin der Stadt Nürnberg steht ihr in dieser Zeit zur Seite, die all diese Termine koordiniert. Dabei wird streng darauf geachtet, dass dabei das Christkind nicht kommerzialisiert wird. Einzige Ausnahme ist natürlich die Stadt Nürnberg und der Markt, für die das Christkind sogar international wirbt.
Der Prolog zur Eröffnung des Christkindlesmarktes
Der wichtigste Termin ist und bleibt natürlich die Eröffnung des Marktes. Ich war am 1. Dezember 2017 auf dem Hauptmarkt dabei. So wie gefühlt weitere tausend Besucher. Ab 17 Uhr war praktisch kein Durchkommen mehr durch die schmalen Gassen zwischen den Ständen. Jeder Quadratzentimeter mit einer Chance auf eine gute Sicht war belegt. Und alle harrten tapfer aus, an diesem eisigen Winterabend.
Glockenklang und Posaunenfanfaren
Kurz vor Beginn des Aktes ging das Licht auf dem Platz komplett aus. Dann leuchteten nur noch die Displays der hochgehaltenen Handys. Zwei Glockenschläge von der Turmuhr läuteten die Zeremonie ein. Doch zunächst blieb es dunkel, während eine Posaunenfanfare ertönte. Erst als das Christkind zu sprechen begann, wurde die Empore der Frauenkirche beleuchtet. Nur wenige Minuten dauerte der Prolog, an dessen Ende den Markt für eröffnet erklärt wurde. Dabei breitete das Christkind zum Willkommen die Arme aus – von einem Blitzlichtgewitter begleitet und spricht: „Ihr Herrn und Frau’n, die Ihr einst Kinder wart, seid es heut’ wieder, freut Euch in ihrer Art. Das Christkind lädt zu seinem Markte ein, und wer da kommt, der soll willkommen sein.“




Unschöner Vorfall – Drohnenterror mit Konsequenz
Die feierliche Stimmung wurde nur von einer Drohne gestört, die in dem Moment in die Luft stieg und während des Prologs surrend dort oben stand. Wie ich später erfuhr, wollte ein 27-jähriger Tourist sich auf diese Weise schöne Videoaufnahmen verschaffen. So richtig durchdacht war die Aktion wohl nicht. Ich fürchte, die Drohne ist konfisziert worden und er selbst hat wohl auch den Rest des Abends auf einem Kommissariat verbracht.
Schüchterne Marktbesucher
Nach dem Prolog sollte von allen Anwesenden auf dem Hauptmarkt gemeinsam das Lied „O du fröhliche, o du selige“ angestimmt werden. Der Kinderchor hatte extra im Vorfeld den Text des Liedes mit den Besuchern geübt. Potentiell ein richtiger Gänsehaut-Moment, der leider verpasst wurde, weil sich kaum jemand getraut hat mitzusingen. An dieser Stelle hätte ich mir einen singenden Flashmob gewünscht.
Bis bald, meinte mein Handy – bevor es sich verabschiedete
Leider hat sich im entscheidenden Moment mein Handy verabschiedet. Und zwar buchstäblich. Während es eine Filmaufnahme des Prologs machen sollte, erschien plötzlich „bis bald“ im Display. Dann ist es runtergefahren, natürlich ohne die Datei vorher zu sichern. Ich schätze mal, dass es keine Lust mehr hatte, sich weiter einen abzufrieren.
Gut, dass der Prolog auf der Seite in Youtube verlinkt ist:
Der Weihnachtsmarkt auf dem Hauptmarkt
Nun ist er offen, der Nürnberger Christkindlesmarkt 2017. Noch bis zum 24.12.2017 um 14 Uhr. 162 Buden finden sich auf dem Hauptmarkt. Adrett sehen sie aus, wie sie mit ihren rot-weiß gestreiften Dächern dort stehen. Im Budenplan werden sie in 4 Überkategorien einsortiert: Geschenkartikel, Weihnachtliche Dekoration, Essen und Trinken und Zwetschgenmännle. Allein in der letzten Kategorie finden sich 7 Stände. Die kleinen Männchen aus getrockneten Pflaumen und Nüssen gibt es wirklich in allen Posen und Kostümierungen.








Doch auch die anderen Kategorien sind einen Rundgang über den Markt wert. Der Glühwein zur Stärkung wird alle paar Meter angeboten und kostet in diesem Jahr 3 Euro pro Tasse. Besonders empfehlenswert sind auch drei im Weggla. Das sind drei Nürnberger Rostbratwürstchen in einem Brötchen. Und zum Nachtisch noch einen Lebkuchen.








Am verführerischsten sind jedoch sicher die vielen Weihnachtsdeko-Artikel. Entweder sollte man also entsprechendes Kleingeld einstecken haben, oder eben nicht, um erst gar nicht in Versuchung zu geraten. Von Räuchermännchen über Kerzen oder Christbaumschmuck ist für jeden Geschmack etwas dabei.
















Noch mehr Weihnachtliches gefällig, oder du suchst vielleicht noch Geschenke? Dann besuche auch unsere Shopping Ideen.
Den Weihnachtsmarkt in Nürnberg wollte ich schon immer besuchen… vielleicht werde ich ihn dieses Jahr besuchen, dein Bericht und die Bilder dazu sind klasse!
Liebe Grüße
Nessi