Bartträger kennen es: Hautpflege im Bartbereich ist eine besondere Herausforderung. Rötungen, Pickel und Entzündungen – rund 80 Prozent der Bartträger haben damit zu kämpfen. Lösungen sind gefragt.
Rund 30.000 Haare wachsen im Bartbereich, der im Schnitt 15.000-mal rasiert wird. Im Laufe eines Männerlebens. Das ist eine ganz ordentliche Strapaze für Haut und Haar. Und zeigt, dass Bartpflege beides sein muss: Haar- und Hautpflege. Das Problem hierbei: Das Barthaar braucht meistens Öl und Lipide, die Haut Feuchtigkeit, weniger Fett und beruhigende Wirkstoffe. Hier muss also das richtige Gleichgewicht gefunden werden.
Hautpflege und Bartpflege im Widerspruch?
Für eine sinnvolle Hautpflege der Rasurzone macht eine fettarme Creme, ein Gel oder ein beruhigendes Serum Sinn. Männerhaut ist meist fettig und braucht vor allem Feuchtigkeit. Rasieren reizt die Haut zusätzlich. Viele Männer haben mit Entzündungen, anhaltenden Rötungen und Pickeln nach dem Rasieren zu kämpfen. In der Bartkontur, dem Übergang von Rasierzone zum Bart, zeigt sich das besonders.
Und auch die Barthaare brauchen Pflege. Da sie eher trocken und spröde sind, brauchen sie Fett. Eine Ölpflege, die gut fürs Haar ist, verstärkt aber oft die Entzündungen und Pickel im Konturbereich. Denn Fett ist genau das , was die Haut hier meistens gar nicht mag.
Das Bartöl zur Hautpflege – Nein danke
Der Testosteronspiegel ist mal wieder Schuld ;-). Männerhaut produziert mehr Kollagen, die Haut ist rund 20 Prozent dicker und robuster als die der Frau. Soweit so gut. Aber wo Licht ist – da ist bekanntlich auch Schatten. Männer haben größere Talgdrüsen. Die Haut ist grobporiger und sie produziert mehr Fett. Sie glänzt schneller und neigt nicht selten zu Pickeln, rissige Stellen und Akne.




Was die Haut pflegt
Die Basis der Haut-Bartpflege ist eine milde Reinigung. Ein Reinigungsgel oder Reinigungsmilch mit milden Tensiden. Ein mildes Tensid ist das Beispiel Zuckertensid. Es reinigt ohne zu stark zu reizen. Bei sehr fettiger Haut passt auch schon mal eine Seife. Gesichtsseifen sind im Übrigen wieder in Mode.
Hautpflege mit Feuchtigkeit
Feuchtigkeit ist ein Muss – nicht nur für Bartträger. Was der Haut fast immer fehlt, ist Feuchtigkeit. Diese aber braucht die Hautbarriere. Die Lösung sind Feuchtigkeitsgele, zum Beispiel das Aloe Vera Gel. Auch Lotionen oder leichte Cremes auf Wasserbasis sind je nach Hautbild passend. Neue leichte Cremes, die keinen Fettfilm hinterlassen, sondern in die Hautbarriere einziehen, sind Cremes auf DMS-Basis. Was die Creme nicht enthalten sollte, sind Mineralöle oder Silikone. Diese stören das Gleichgewicht der Haut.
Tipp: Feuchtigkeitsspray! Das Feuchtigkeitsspray einfach aufsprühen und einziehen lassen. Mit Wirkstoffen wie Urea, D-Panthenol, Mäusedorn und Rosskastanie, reduziert es Rötungen und Entzündungen. Außerdem wirkt es hautglättend und ist gleichzeitig ein Anti-Aging-Konzentrat.
Mehr zum Thema Anti-Aging for Men – hier in unserem Anti-Aging-Special.




Hautpflege mit Wirkstoffseren
Wirkstoffseren sind das I-Tüpfelchen der Hautpflege. Hamamelis, Eichenrinde- und Birkenrinde-Extrakte sind adstringierend. Sie verengen große Poren, sind oft juckreizstillend und antibakteriell. Absolut geeignet für die Hautpflege der großporigen, fettigen Haut.
Entzündungshemmende Wirkstoffe sind außerdem: Weidenrindenextrakt, Arnika oder Calendula. Ein besonderer Wirkstoff ist Boswellia. Der Extrakt des Weihrauchs ist nicht nur entzündungshemmend und verbessert oft die Haut bei Akne oder schuppiger und entzündlicher Haut, er hat auch einen direkten Einfluss auf die Zellregeneration.
Pflanzenöl zur Bartpflege
Barthaare haben eine andere Struktur als Kopfhaare. Sie sind eher spröde und trocken. Für Glanz und Geschmeidigkeit – auch für bessere Kämmbarkeit – sorgen am besten Öle. Für die Bartpflege eignen sich pflanzliche Öle, die gut einziehen und keinen Fettfilm hinterlassen. Schließlich sollte der Bart nicht fettig aussehen. Geeignete Bartpflegeöle sind Avocadoöl, Arganöl oder Aprikosenkernöl. Bei sehr trockenem Barthaar kann auch etwas Sheabutter verwendet werden. Tipp: 4 -5 Tropfen des Öls in die Handflächen geben und leicht ins äußere Barthaar einmassieren.
Du möchtest wissen, wie du deinen Bart beim Wachsen unterstützen kannst? Profi-Tipps zum „Bart wachsen lassen“ findest du hier.
Hautpflege für Bartträger – Procedere
- Reinigung mit milder Reinigungsmilch: Bartpartie großflächig einmassieren und mit reichlich Wasser auswaschen.
- Feuchtigkeitsspray aufsprühen. Das Spray wirkt sich positiv auf die Haut- und die Barthaarstruktur aus. Es bindet Feuchtigkeit und verbessert die Haarstruktur bei trockenem Barthaar.
- Wirkstoffkonzentrat auf entzündliche und Problemstellen auftupfen.
- Einige Tropfen Bartöl ins Barthaar einmassieren.
- Als Nachtpflege und zur intensiven Hautpflege ein Feuchtigkeitsgel oder eine leichte Pflegecreme (z.B. mit DMS) verwenden. Abends auftragen.
Die passenden Produkte für jeden Hauttyp gibt es auch als personalisiertes Pflegeset. Um genau zu wissen, was die eigene Haut braucht, empfehle ich eine Hautanalyse. Die gibt es auch virtuell – im virtuellen Kosmetikstudio.
(Hinweis: Artikel enthält Werbung)
Über die Autorin: Elke Klein ist Gesundheitsredakteurin und betreibt das Online-Magazin Cline-Cosmetics (https://cline-cosmetics.de) mit virtuellem Kosmetikstudio)



