Anyer liegt an der Westküste Javas und wird auch als Klein-Bali bezeichnet. Wir wollten dort im Hotel Aston Anyer ein paar ruhige Tage am Strand verbringen. Die Zeichen standen allerdings denkbar schlecht bei unserer Anreise. Es regnete, als wir bei Cilegon von der Autobahn abfuhren. Die Gegend ist sehr industriell und erschien vor allem schrecklich dreckig. Die sonst staubigen Seitenstraßen hatten sich zu Schlammlöchern entwickelt. An der Küstenstraße lagen Resorts, die alle schon bessere Tage gesehen hatten und wir fragten uns schon, wo wir da hingeraten waren.
Schönes Hotel – Unfreundlicher Empfang
Dann sahen wir unser Hotel. Das Aston Anyer wirkte wie eine Oase. Es sah modern und einladend schön aus. Wir schworen uns, das Areal die nächsten Tage nicht verlassen zu wollen. Einen kleinen Rückschlag erlitten wir beim Check-In. Unser Servicemitarbeiter war wohl neu und mehr als überfordert. Er verlangte, wir müssten den gesamten Aufenthalt gleich bezahlen. Die Kreditkarte akzeptierte er nicht als Sicherheit. Glücklicherweise war ein ATM in einem Nebenraum der Lobby, sodass wir das fehlende Geld noch ziehen konnten. Aber nach der stundenlangen Anreise war es kein sehr netter Empfang. Hotel-Check Beurteilung: Verbesserungswürdig.
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Zimmer mit Seeblick
Das Ocean View Zimmer war recht klein, hatte aber einen eigenen Balkon mit einer wunderschönen Sicht aufs Meer. Im Regen war es kühl genug, um etwas draußen zu sitzen. Auch die Terrasse und der Poolbereich sind idyllisch. Wir haben dort den Abend verbracht. Zufällig saßen am Nachbartisch 4 indonesische Geschwister, die alle in den 80-er Jahren in Deutschland studiert hatten und noch recht gut deutsch sprachen. Die eine Schwester hatte Land an der Küste gekauft und wollte dort ein Hotel bauen. In 2 Jahren sollten wir wieder kommen und bei ihr übernachten. Unser Fazit zum Hotel Check Kategorie Zimmer: Gut.
Gefährliche Idylle am Pool
In den Morgenstunden war der größte Betrieb am Pool. Ab 9 Uhr hatten wir ihn fast für uns. Das Hotel war zum Meer nach Westen ausgerichtet. Ich hatte erwartet, dass das Gebäude uns tagsüber Schatten spenden würde. Dabei hatte ich nicht mit eingerechnet, dass die Sonne hier in Äquatornähe viel höher steigt. Schon ab 10:30 Uhr lag unser Schattenplatz voll in der Sonne.
Die Poolanlage sieht wirklich paradiesisch aus. Rund um den Pool sind die ausgelegten Platten aber so glatt, insbesondere wenn sie nass sind, dass man höllisch aufpassen musste, nicht auszurutschen. Mehrere Gäste haben sich vor uns hingelegt und teilweise sogar richtig wehgetan.
Neben dem großen Pool gibt es noch ein Kinderbecken. Das Hotel präsentiert sich besonders kinderfreundlich. Entsprechend groß ist teilweise das Geschrei und Geplanschte. Aber nicht nur von den Kindern. Auch die Erwachsenen haben viel Spaß dabei sich gegenseitig in Kleidung ins Wasser zu werfen. Wen das nicht stört, verbringt eine tolle Zeit im Paradies. Hotel-Check Pool: Gut – mit kleinen Sicherheitslücken.
Man kommt auch schnell in Kontakt mit seinen Liegen Nachbarn. Von unseren wurden wir mit frischen Bananen von der Staude und Kokosnüssen zum Austrinken versorgt. Das noch weiche Fruchtfleisch lässt sich einfach auskratzen.
Belebter Strand mit Krabben
Unser Strandabschnitt ist zwar schmal und kurz, aber dafür nur für Hotelgäste. Man kann auch gar nicht am Strand entlang laufen, wie ich es erhofft hatte, weil die Grundstücke alle zum Meer hin abgegrenzt sind. Neben den Hotelgästen krabbeln jede Menge kleine Krabben im Sand, die einen ganz schönen Speed entwickeln konnten, wenn sie sich in ihren Löchern in Sicherheit bringen wollten.
Je nach Ebbe oder Flut war der Strandabschnitt etwas breiter oder schmaler. Und eine kleine Schaukel im Meer leichter oder schwieriger zu erreichen. Dort konnte man mit Blick aufs Meer die Seele baumeln lassen. Nicht für lange, denn durch die Reflektion des Meeres brannte die Sonne doppelt stark und auf Dauer unerträglich heiß. Hotel-Check Strand: Klein aber fein.
Aktionen am Wochenende
Am Wochenende gab es ein paar Aktionen, die unter der Woche nicht geboten wurden. Um 10 Uhr wurde eine Schaumparty für die Kinder veranstaltet. Eine Schaumkanone besprühte den Strand unter der Pier. Der Spaß dauerte zwar nur kurz, die Kinder waren aber begeistert. Am Abend wurde die Aktion am Kinderbecken wiederholt.
Spass für die Kids
Ein Bananenboot landete am Vormittag an und einige Mutige saßen auf, um sich ein Stück aufs Meer ziehen zu lassen. Zu dem Zeitpunkt war das Meer recht ruhig und der Bootsführer schaffte es nur durch wilde Wendemanöver, die Truppe runter zu schubsen. Am Abend, als er wiederkam, herrschte Flut. Da erledigte der Seegang seinen Job. Hotel-Check Entertainment: Sehr gut.
Sonnenuntergänge der Extraklasse mit Mückenplage
Das große Highlight am Abend war der Sonnenuntergang. Mit etwas Glück sind genau richtig viele Wölkchen am Himmel, um die Fotos interessant zu machen.
Der einzige Wermutstropfen ist die Mückensituation. Tagsüber schlafen die offensichtlich, aber abends wird man praktisch aufgefressen. Mir war schon schlecht vom vielen Einsprühen mit Insektenspray. Aber wirklich gar nichts wollte helfen. Ich habe zwar etliche Mücken erwischt, aber genauso viele von ihnen haben ihre Kumpels gerächt.
Chaotischer Bettenwechsel
Wir mussten für die letzte Nacht von Samstag auf Sonntag in ein Mountain-View-Zimmer umziehen, da das Hotel ausgebucht war. Also haben wir alles gepackt und im Zimmer stehen lassen. Ich habe die Schlüsselkarten an der Rezeption abgegeben und gebeten, unser Gepäck ins neue Zimmer zu bringen. Auf den dritten Anlauf hat es schließlich auch geklappt. Dabei hätte es gar nicht so schwer sein müssen, denn wir zogen nur ins Zimmer schräg gegenüber. Das hatte uns aber bis zum Schluss niemand sagen können.
Offensichtlich ist es bei den Indonesiern üblich, einen Kurzaufenthalt von nur einer Nacht zu buchen. So gab es jeden Tag ein reges Kommen und Gehen. Das führte besonders am ausgebuchten Wochenende in der Mittagszeit zu komplettem Chaos. Einige der alten Gäste warteten auf ihre Busse, die sie wieder nach Hause bringen würden. Und da die Zimmer noch nicht fertig waren, hingen auch die neuen Gäste mitsamt Koffern alle in der Mini-Lobby rum. Immerhin standen nun Eiswasser mit Zitrone und Eiskaffee in großen Karaffen zur freien Verfügung. Und an einer Softeismaschine gab es Vanille und Schokoladeneis für kleines Geld. Unser Fazit: Verbesserungswürdig.
Gutes Essen zu fairen Preisen
Insgesamt hatten wir ein paar sehr schöne Tage im Aston Anyer. Das Essen und Trinken ist natürlich im Vergleich zu lokalen Restaurants relativ teuer, wir haben aber für ein Bier an der Hotelbar auf Java schon deutlich mehr bezahlt. Umgerechnet 3 Euro für ein großes lokales Bier sind für mich ok. Empfehlen kann ich außerdem den sehr leckerer Cheeseburger mit Pommes für 5 Euro. Das Beste war aber das Frühstücksbuffet mit allem, was das Herz begehrt. Hotel-Check Einschätzung: Sehr gut.
Günstig buchen in der Archipellago App
Die Aston-Hotels gehören zur Archipellago-Gruppe, dem größten Betreiber von Hotels in Indonesien. Wer Mitglied wird und über deren App die Hotels bucht, erhält immer 15% auf den Zimmerpreis, auch wenn er schon rabattiert ist. Es lohnt sich also. Und unter den 130 Hotels findet sich etwas für alle Ansprüche und Geldbeutel. Die Aston-Marke hat etwas gehobenere Hotels und das in Anyer ist sicherlich eines der beliebtesten, schon wegen der Lage. Unter der Woche sind übrigens selbst die Zimmer mit Ocean View günstig zu bekommen. Bei einem Durchschnittspreis von umgerechnet 60 Euro für das Doppelzimmer inklusive Frühstück, kann ich mich aber nicht beschweren. https://www.archipelagointernational.com/en/membership/