
Nie ist der Frühling so schön wie zur Kirschbaumblüte. Das Havelland ist bekannt für seine Obstbaumplantagen. Dorthin hat es mich gezogen. Der Schwielowsee liegt gleich im Süden von Potsdam. Ein wirklich idyllisches Plätzchen, das bei guten Verkehrsverhältnissen kaum mehr als eine halbe Stunde von Berlin zu erreichen ist.
Hotelcheck Precise Resort Schwielowsee
Das Precise Resort Schwielowsee kommt alt-ehrwürdig daher. Tatsächlich wurde das alte Herrenhaus jedoch 2005 bis auf die Grundmauern abgerissen und alles komplett neu gebaut. Was da entstanden ist, kann sich sehen lassen. Von innen wie von außen.
Mit dieser Fassade heißt das Hotel Precise Resort Schwielowsee seine Gäste willkommen.
Das Haupthaus besteht aus zwei Blöcken. Wer im hinteren Haus wohnt, hat mit etwas Glück einen grandiosen Seeblick von seinem Balkon.
Eine Statue von Fontane zeugt davon, dass der Dichter sich gerne am Schwielowsee inspirieren ließ.
Die Zimmer sind stilvoll eingerichtet. Ich habe mich sofort sehr wohl gefühlt und habe in diesem Bett auch sehr gut geschlafen.
Die Fenster haben Fliegengitter gegen die Mücken, die hier groß und wohlgenährt aussehen. Ich wünsche der kleinen Spinne guten Appetit!
Der Außenpoolsaison ist so früh im Jahr noch nicht eröffnet. Ich musste also mit dem Inndoor-Pool vorlieb nehmen, den ich abends auch praktisch für mich hatte.
Die ganz Harten liefen nach der Saunanutzung über die Wiese zum See hinunter und warfen sich hier in die Fluten.
Feriensiedlung im amerikanischen Stil
Idyllisch sehen sie aus, die weiß gestrichenen Holzhäuschen. Vor jedem Häuschen ein Basketballkorb und ein US-Mail-Briefkasten gibt dem Gesamtbild einen amerikanischen Touch.
Die kleinen Pfahlhäuser, die jeweils für eine Familie von 4 Personen ausgerichtet sind, befinden sich direkt im Vorgarten des Hotels in Richtung See. Die etwas größeren Häuser liegen nur einen Lattenzaun entfernt, gleich nebenan. Jedes bietet Platz für 3 Parteien. Bei Vollbelegung könnten also locker 10 Personen hier wohnen. Jetzt, in der Vorsaison wirkt alles noch recht verschlafen.
Wer früh genug aufsteht, hat die Chance die Sonne über dem See aufgehen zu sehen. Ein wunderschönes Erlebnis.
Leckeres Frühstück mit Punktabzug für die Kaffeemaschine
Frühstück gibt es ab 6:30 Uhr. Die Auswahl lässt kaum Wünsche übrig. Neben zwei Brötchensorten auch diverse Brotsorten und Croissants. Und außer den üblichen Verdächtigen am Büffet auch Birchermüsli, Mini-Mozzarella und viel frisches Obst. In der Ecke mit englisch/amerikanischem Frühstück mit Bacon und Eggs gib es im Wechsel Pfannkuchen mit Ahornsirup oder Waffeln. Die drei Tage haben mir nicht gereicht, um alles durchzuprobieren.
Einziges Manko war die Selbstbedienungs-Kaffeemaschine. Über den Kakao sage ich erst gar nichts. Hier wurde das Kakaopulver nur mit Wasser aufgefüllt und oben mit etwas Milchschaum verziert. Einfach ungenießbar. Der Kaffee selbst ist auch keine Offenbarung. Das Problem vor alle ist, dass hier nur eine Tassengröße zur Verfügung steht. Entsprechend verstümmelt kommt der Latte Macchiato heraus. Zunächst hatte ich mir noch warme Milch dazu bestellt. Am zweiten Morgen traf ich dann glücklicherweise ein Pärchen, das wusste, dass man auch einen echten Latte Macchiato an der Bar bestellen kann. Das habe ich sofort auch versucht. Damit war mein Tag gerettet.
Wurst, Käse, Obst, Joghurt und vieles, vieles mehr!
Dieser Latte Macchiato kommt nur per Extra-Bestellung.
Abends wird hier auch das Dinner serviert. Am Morgen ist dann für das Frühstück eingedeckt.
Mit dem Rad einmal um den See
Das Hotel hat einen kleinen Rad-Fuhrpark, der Gästen zur Verfügung steht. 8 Euro für 4 Stunden oder 12 Euro für den ganzen Tag kostet das Vergnügen. Wer ein E-Bike möchte, muss dies am Vortag anmelden. Die Kosten dafür belaufen sich auf 35 Euro.
Ich habe eine Runde um den Schwielowsee gedreht, ganz gemütlich mit vielen Pausen auf Sonnenbänken, die rund um den See platziert sind. Der Radweg ist gut ausgebaut. In Teilen verläuft er parallel zur Straße, teilweise auf Holzplanken, oft auch über die schön hergerichteten Uferpromenaden.
Diese Fahrradflotte steht den Gästen zur Verfügung.
Teilweise führt der Radweg über solche Planken.
Immer wieder geht es in kleinen Abstechern zum See.
Ausflug nach Caputh
Rund um den Schwielowsee gibt es vor allem eines: Erholung. Die Sehenswürdigkeiten kommen als willkommene Abwechslung für Urlauber. Ganz nett das Städtchen Caputh, das man über eine Seilfähre erreicht. Hier hat einst Albert Einstein ein paar Jahre die Sommerfrische mit seiner Familie genossen. Ein Schlösschen gibt es auch und eine der typischen gelben Backsteinkirchen. Besonders beliebt zum Essen das Fährhaus Caputh, direkt an der Anlegestelle.
Per Seilfähre geht es an diesem Übergang zwischen zwei Seen auf die andere Seite. Im Restaurant an der Fähre lässt sich gut essen.
Auf der anderen Seite ein Eiscafé.
Versteckt am Waldrand. Hier hat Albert Einstein mit seiner Familie von 1929-1932 die Sommer verbracht.
Das Schloss von Caputh liegt in einem kleinen Park, direkt am See.
Selten aber wunderschön die reetgedeckten Dächer.
Fazit: Schwielowsee für Erholung perfekt
Das Precise Resort Schwielowsee ist perfekt, um etwas die Seele baumeln zu lassen. Im Sommer sollte man wahrscheinlich das Mückenspray nicht vergessen. Doch wer etwas in ruhiger, stilvoller Umgebung ausspannen möchte, ist hier genau richtig. Und das zu praktisch jeder Jahreszeit. Aber wenn Ihr die tollen Kirschbäume blühen sehen wollte, kommt im Frühjahr!
ÖÖPS, da steht tatsächlich eine Statue von Lafontaine? Fontane rotiert wohl gerade im Grab. Und zum Frühstück gibt es tatsächlich ZWEI Brötchensorten?? Das hab ich aber ganz anders in Erinnerung…..
Vielen Dank für den Hinweis. Ist geändert.
Wollte ja nur mal prüfen, wer den Text wirklich liest. 😉
Das mit den Brötchensorten stimmt aber. Hier das Beweisbild: https://lifestyleluxurybrigade.com/wp-content/uploads/2019/04/broetchen.jpg