Über den Scheiß auf Wiens Straßen

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Hundstrümmerl, Hundekot, Scheiß, Kacksimon
Kacksimon Plazierer bei der Arbeit
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HUNDSTRÜMMERL BERG

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…wäre derzeit die richtige Bezeichnung für unseren, ansonsten so gepflegten, Wolfersberg im 14ten Wiener Gemeindebezirk, mit phantastischem Blick auf den Lainzer Tierpark und die Westeinfahrt.  Am Naherholungsgebiet, welches einen Steinwurf vor der Haustüre liegt, ist diese begehrte  Wohngegend mit saftigen Wiesen, grünen Laubwäldern, kühlen Bächlein eigentlich ein Paradies für jeden Hundehalter . Aber der Mensch ist faul und lässt den Hund sein Geschäft auf der Straße erledigen.

Auf meinem morgendlichen Fußweg von der Einfahrtstraße über den Mondweg und die Wolfersberggasse, bis hinunter auf die Linzerstrasse, habe ich mitgezählt.

Bei  Nummer 21 hab ich aufgehört, auszuweichen. Voll hineingetreten. Ok, das lag auch daran, dass ich meinem Ärger über diese ausgesprochene Scheisse in Twitter Luft machen wollte und ZACK.

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Man könnte es auch “Alternativ Pokemon” nennen. Meist erscheinen die “Kaksimons”, wie ich sie nenne, früh morgens. Einige wenige, werden aber auch heimlich, bereits am Vorabend, nach der letzten ZIB (Zeit im Bild, Nachrichtensendung des ORF. Anm.Redaktion), gesetzt. Im Schutz der Dunkelheit schleichen die “Plazierer” durch die Wolfersberger Gassen und lassen ihre Hunde den neuesten “Kaksimon” legen.

Meist tut das der Hund direkt auf dem Trottoir, oder mitten auf der Fahrbahn. Aber es gibt auch besonders hinterlistige Plätze, wie zwischen den eng geparkten Autos. Diese Trümmerl eignen sich besonders gut zum hineintreten, wenn man in der Früh, noch leicht schlaftrunken, in sein Auto steigt.

Dabei kommt es überhaupt nicht darauf an wie groß die Hundstrümmerln sind. Denn große Scheiß Haufen werden von den “Kaksimon Jägern”, wie mir, ja sofort entdeckt und man kann sie souverän mit dem Mobile einfangen und ansonsten elegant um kurven.

Hundekot
Die kleinen Fallen des Alltags

Nein es sind diese “Zwergpinscher Trümmerl”, Klein, eiförmig, leicht gräulich, der Farbe des Asphalts angepasst. Diese Gattung von Hundstrümmerl ist besonders hinterhältig. Denn die werden gerne übersehen und “smatch”.. picken sie am Absatz, oder besser noch, in dem Abstand zwischen Absatz und Sohle, wo man sie dann erfolgreich ins Auto, in die Öffentlichen, oder auch mal zum Bäcker migriert.
Erst wenn man dann von anderen Fahrgästen darauf aufmerksam gemacht wird, dass man selber stinkt wie ein Hundstrümmerl, kommt man, bei der Kontrolle der eigene Schuhsohle, auf das Malheur. Jetzt ist guter Rat teuer und der verzweifelte, ekelhafte Kampf mit dem Schaaß beginnt.
Kugelschreiber, Taschentücher, Wasser aus der Trinkflasche – das alles hilft kaum für eine geruchsmindernde Beseitigung dieser Katastrophe.

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Gerade im Sommer sind wir Frauen mit schicken Riemchen Sandalen an den wohl manikürten Füssen unterwegs. Diese schönen und teilweise sünd teuren Markenschuhe kann man danach eigentlich vergessen.

Ich bin nicht gut im Rechnen. Auf meinem besagten Weg, heute von der Einfahrtstraße bis hinunter zum 49er zählte ich 21 Hundekot Haufen. Derzeit kostet das Hinterlassen von Hundehaufen in Wien 50 Euro Strafe. Somit komme ich auf 1.050 Euro, die förmlich auf der Straße liegen. Ich überlege, ernsthaft meinen Job aufzugeben und mich des Nächtens und im frühen Morgengrauen, mit Videokamera auf die Lauer zu legen. Ich glaube – ich hätte in einigen Monaten ausgesorgt.
Doch wo kein Kläger da kein Richter. Hier in der Vorstadt gibt es eben keine Waste Watcher und so wird die Bitte der Stadt Wien, die Sackerln zu verwenden, maximal als „Empfehlung“ gesehen.

Bitte nehmt ein Sackerl fürs Kackerl, sonst gibt von mir demnächst ein Prackerl.

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