Wenn du in der Google Suche Marrakesch Ausflugstipps eingibst, findest du tausende ähnliche, langweilige Einträge, welche Sehenswürdigkeiten und Ausflüge man ansehen oder besuche sollte. Unser etwas anderes Ausflugsziel war über den Wolken von Marrakesch. Mit einem Fesselballon schwebten wir bei einem guten Frühstück dem neuen Tag entgegen. Ein Ultimativer Tipp für Marrakesch (Affiliate Links von Booking.comenthalten).
Mit Ciel D’Afrique über den Wolken von Marrakesch
Die Fahrt hinaus aus der leuchtenden Stadt, hinein ins absolut schwarze Hinterland der Stadt war, zugegeben, etwas unheimlich. Die Straße wird immer holpriger, absolut kein Licht – auch in den klitzekleinen Siedlungen am Straßenrand. Keine Straßenlaterne. Kein Gegenverkehr. Es ist knapp nach 5 Uhr.
Ockerfarben zieht der Kegel der Autoscheinwerfer eine Schneise in die ansonsten pechschwarze Landschaft. Ich sehe nur trockenes Gras und Erde. Endlich ist ein wenig Licht am Horizont sichtbar. Wir halten vor einem spärlich beleuchteten Beduinenzelt, Feuerkessel brennen vor den nun sichtbar werdenden, sonstigen Gebäuden der Abfahrt Station der Ciel D’Afrique.
Wir steuern über knirschendem Kies auf die dunklen Silhouetten zu ,die im noch stockdunklen Morgen zu warten scheinen. Es gibt starken, guten, Marokkanischen Kaffee, Tee und ein paar Kekse.
Dunkle Wolken über Marrakesch
Wir stellen uns an die Feuer. Es ist ein eiskalter Morgen im Dezember. Noch immer ist weder die Sonne, noch Sterne, oder der Mond zu sehen.

In einiger Entfernung leuchten Feuerfontänen, ein Fauchen, wieder Stille. Nachdem sich meine Augen an das Dunkel der Landschaft gewöhnt haben, mache ich zwei große Silhouetten aus. Wie Berge bäumen sich die Fesselballons auf. Die Brenner blasen unentwegt heiße Feuersäulen in die Hüllen. Wenn ich nicht wüsste, dass das wohl die Fesselballons sind, würde ich auf Marokkanische Drachen tippen.
Aufgeregte, gedämpfte Stimmen gelangen an mein Ohr. Langsam wird der Horizont grau. Ca. 14 Leute, mit uns gezählt warten auf das Abenteuer, dass nun bald starten wird.
Während sich die anderen Passagiere einen Ballon teilen, haben wir einen Ballon exklusiv gebucht. Mit Butler und – Frühstück.




Kritisch blickt Peter hinauf zum Himmel. Es ist komplett bewölkt. Die Wolken hängen tief, hier in der Ebene, in der Nähe des Flughafens. Der Atlas hat sich schmollend in einen weißen Schlafrock aus Wolken gehüllt. Endlose, trockene Felder umgeben das Abfahrtsfeld. Es ist ein verdammt trockener Dezember heuer. Die Bauern warten sehnlichst auf Regen damit, die bereits verbrachte Saat in dem steinigen Boden, endlich fruchtet.
Abfahrt in den trüben Himmel
Endlich ist es soweit. Pierre Barré winkt uns zu sich. Der Ballon liegt noch müde am Boden, man wartet auf etwas Wind, das das Füllen des Heißluftballons beschleunigen sollte. Danach wird der Ballon merklich praller. Wir schießen ein paar Fotos. Ich beginne, trotz Hoody und Wintermantel zu zittern. Es ist wirklich eiskalt hier.




Endlich bekommen wir unser Briefing vor dem Feuer spuckenden Brenner, steigen, wie es uns erklärt wurde in den Korb und setzen uns an einen improvisierten Frühstückstisch.
Federleicht schwebt der Ballon nun Richtung der bedrohlich dunklen Wolkendecke. Die Gebäude werden kleiner, die Sicht ist trübe.
Schade denke ich mir. Leider haben wir wohl einen schlechten Tag erwischt.




Pierre spricht prima englisch und erklärt uns, das sich keine Ballonfahrt gleiche. Manchmal hat man blauen Himmel, manchmal hat es sogar geregnet. Je nach Wetter kann er weiter fliegen. Das hier wird wohl eher ein kurzer Ausflug werden. Schade.
Nichtsdestotrotz bekommen wir unser kleines Frühstück serviert, das sich aus landestypischen Speisen zusammensetzt. Fladenbrot, Pfannkuchen, Frischkäse, Honig, Früchte, Joghurt, ein Ei und wieder einen marokkanischen Kaffee.
Frühstück im Fesselballon




Plötzlich stoßen wir in die Wolkendecke. um uns ist nichts als unendliches weiß. Milliarden von kleinen Wassertröpfchen schlucken Sicht und Geräusche. Ich fühle mich irgendwie, wie in Watte gepackt. Weil es sonst eben nichts zu sehen gibt, als Pierre, der ständig das GPS gerät checkt, Fadir, der uns mit Köstlichkeiten versorgt, konzentriere ich mich, leicht enttäuscht, auf das Frühstück und mein geliebtes Gegenüber – Peter. Wir diskutieren mit Pierre gerade über diese verdammte Dürre, die Not der Bauern als wir unvermittelt aus diesem Wattenmeer hinausstoßen und den schönsten Sonnenaufgang erleben, den ich jemals in einem Fesselballon erlebt habe.
Fast unwirklich beleuchten uns nun die Strahlen der aufgehenden Sonne. Sie färbt das fluffige Wolkenmeer um uns herum in Orangetöne ein, und in der Ferne winkt uns der Gipfel des Atlas zu. Schneebedeckt, im goldenen “Schlafanzug” begrüßt uns das Massiv.
Sonnenaufgang über den Wolken von Marrakesch
Wir knipsen Fotos was das Zeug hält, Pierre erklärt uns, welcher Gipfel wie heißt, und plötzlich sehen wir auch den anderen Balloon und wir hören die Juchzer der Passagiere.
Phantastischer Ausgang, eines nicht so viel versprechenden Ausflugs. Wir fahren noch eine Weile über die Wolken und plötzlich verfliegt die Zeit und wir müssen wieder hindurch, durch die Wolkensuppe. Eine sanfte Landung auf einem dürren Feld. Dann ist der Spass zu ende.
Besorgt blicke ich auf die trockenen Felder um mich herum, sehe hinauf zu den feuchten Wolken und rufe “Kommt jetzt endlich runter! Hierher! Alles lacht.
In der nächsten Nacht beginnt es zu regnen. Mächtige Gewitter ziehen über die Ebene von Marrakesch, es gießt lange und viel. Allah sei Dank.
Hast du Lust bekommen, auch so einen Ausflug zu machen? Dann kontaktiere Ciel D’Afrique und reserviere eine Ballonfahrt. Lass mir Pierre schön grüßen.
Ciel D’Afrique ist auch auf Instagram: CIEL D‘ AFRIQUE INSTAGRAM
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Hallo Marion, nun bin ich virtuell ein wenig mitgefahren.
Wow, das liest sich gut und es war bestimmt eine schöne Erfahrung. Ich weiß nicht ob ich wirklich in den Ballon einsteigen würde. Darüber muss ich mal nachdenken. Viele Grüße Karin
Hallo Marion, nun bin ich ein Stück mitgefahren 🙂 Wow, das klingt so schön, ich weiß nicht ob ich den Mut hätte und wirklich mit einem Ballon fahren würde. Es ist bestimmt eine sehr schöne Erfahrung. Danke fürs virtuelle mitnehmen. Viele Grüße Karin
Wow das klingt ja wirklich wundervoll! Toll dass der Ausflug noch so schön wurde, obwohl er nicht so vielversprechend gestartet hat. Den Sonnenaufgang über den Wolken zu erleben muss wunderschön sein. 🙂
Liebe Grüße
Hallo Julia, ja auch ohne Frühstück auf alle Fälle ein Erlebnis. Denk daran, wenn du selbst mal nach Marrakesch reisen magst. LG Marion
WOW! Was für ein Erlebnis. Wie cool, dass ihr den Ballon exklusiv hattet und dort auch frühstücken konntet – ich wusste gar nicht, dass man sowas buchen kann. Ich habe mal eine Ballonfahrt im Taunus gemacht, das war auch wunderschön, aber deutlich weniger Luxus. Immerhin musste ich auch beim Aufbau und Abbau helfen, was die meiste Zeit ausgemacht hat 🙂
Liebe Miriam,
auch für mich war das nicht das erste mal. In den Vogesen war bei mir das erste mal. Und auch ich habe helfen müssen – was aber total Spass gemacht hat und – man lernt doch auch, wie alles funktioniert. Es muss nicht immer ein Frühstück sein. Das schönste daran ist ja das fahren. Viele liebe Grüße! Marion
Ich hatte ja schon ein Foto gesehen von da oben. Ich weiß nicht, ich hätte vermutlich total Muffensausen. Aber über den Wolken frühstücken, mit dieser grandiosen Aussicht, das stelle ich mir trotzdem fantastisch vor! Das ist auf jeden Fall ein Event, das nicht überall angeboten wird. Also ich denke, ich würd’s tun, Höhenangst hin oder her!
Bei Ciel D’Afrique stimmen die Sicherheitsstandards. Keine Sorge. Der perfekte Ausflug für einen Heiratsantrag, finde ich. Wer nein sagt… braucht einen Fallschirm 😉