Maserati Ice Drive 2020
Wenn Maserati ruft, dann solltest du die Ohren spitzen. Vor allem, wenn es um den ‚Maserati Ice Drive 2020‘ geht – nichts wie hin. Ziel ist, die Maserati Allrad-Modelle auf rutschigstem Terrain zu erFAHRen und Unterschiede zu erkennen. Das ideale Gelände dafür bietet das ÖAMTC Winterzentrum Hintersee in Salzburg. Die 10 Maseratis für den Schnee-/Eis-Parcours sind:
- Maserati Levante: Diesel (275 PS) und Benzin (350 und 430 PS). Alle V6 Zylinder und Allrad
- Maserati Ghibli: Benzin (350 PS) mit Heckantrieb und Benzin (430 PS) mit Allrad. Alle mit V6-Zylinder
- Maserati Quattroporte: als S Q4 mit 430 PS V6-Motor und Allrad
Alle mit dem intelligenten Maserati Q4 Allrad-System – außer einem Ghibli mit Heckantrieb als Vergleichsobjekt.

Drei unterschiedliche Kurse sind zu meistern – immer unter der fachmännischen Aufsicht der beiden waschechten italienischen Instruktoren.
Gewöhnen ans Gerät
Übung 1: ein kleiner Rundkurs. Eine Gerade, von Pylonen geziert, die in Slalomfahrt bewältigt werden muss. In einer Doppel-S-Kurve geht’s wieder zurück zum Start. Das Track-Car ist ein Ghibli S Q4. Filippo, mein Instruktor, zeigt vor, wie es ein Profi macht. Einmal alle Assistenz-Hilfs-Klumpert-Zeugs aktiviert und dann einmal ohne alles – ’nur‘ mehr Allrad und ABS.




So! Jetzt ich! Weg da Filippo. Mit elektronischen Helferleins schaffe ich den Parcours ganz gut. Dann Assistenzsysteme deaktivieren. Pfuuuuuh… schon beim Slalom leg ich eine Pirouette aufs Eis und verabschiede mich ins Grün der nahen Wiese. Ok, ich muss noch ein bisserl üben. In der zweiten Runde meistere ich den Kurs mit Bravour. Das liegt vor allem am exzellenten Q4-Allrad-Antriebsstrang des Maserati Ghilbi. Die Limousine liegt auch auf extrem rutschigem Untergrund sehr lange neutral auf der Strecke und lässt sich nach kurzer Eingewöhnungszeit gut durch die Kurven dirigieren.




Auf zum Slalom-Hang
Übung 2: ein Wiesenhang mit Schnee-/Eis-Decke. In der Vertikale ist ein Slalom gesteckt. Von unten beginnend ist der Hang zunächst nach oben zu bewältigen. Die oberste Slalomstange ist zu umrunden und es geht wieder hangabwärts. Alles gleich OHNE elektronische Assistenten.
Mittlerweile kennen wir – also der Ghibli und ich – uns schon. Somit haben wir beide großen Spaß an der Action! Wieder überzeugt das Allrad-System von Maserati und der Ghibli S Q4 nimmt einiges an Schnee, Gatsch und Wiese mit zur Sammelstelle.




Der Herr Redakteur beim Slalom:
Feister Drift auf der Kreisbahn
Übung 3: nach einer kurzen Pause geht’s weiter. Autotausch ist angesagt. Meine Wahl fällt auf den Quattroporte S Q4.




Die Kreisbahn – eine Schnee-Eis-Matsch Komposition auf einer großen Waldlichtung. Die Aufgabe: rein in das Rondeau und zwei/drei Runden im Dauerdrift. Faaaabelhaft!!! Obwohl der Quattroporte um fast 30 cm länger ist, merke ich in Action keinen Unterschied im Fahrverhalten im Vergleich zum gleich motorisierten Ghibli. Allerdings schmerzt das Herz, eine so grandiose Luxus-Limousine derart in den Drift zu schmeißen.




Fazit des Allrad-Tests beim Hintersee
Meine Bilanz des Allrad-Spektakels – abgesehen vom Mega-Spaß. Das Allrad-System von Maserati tut genau das, was es machen soll. In Kombination mit dem ausgezeichneten Fahrwerk bietet es enorme Sicherheits-Reserven. Dabei arbeitet es perfekt und unaufdringlich im Hintergrund.




Das Maserati Q4-System
Das intelligente Q4-System ist ideal für dich, wenn du einerseits das Feeling des Heckantriebs schätzt aber nicht auf die Traktion eines Allradantriebs verzichten möchtest. Im Normalbetrieb überträgt der Q4 das gesamte Drehmoment an die Hinterachse. Das macht die Maseratis relativ leichtfüßig und agil. Stell dir vor: du wetzt flott um die Kurve, du legst einen Sprint aus dem Stand hin oder der Untergrund wird plötzlich slippery. Die Traktion vertschüsst sich somit kurzfristig. Das g’scheite Ding verändert die Drehmoment-Verteilung innerhalb von 150 Millisekunden – von 100 % an der Hinterachse auf bis zu 50:50 % an die Vorder- und Hinterachse. Und das unmerklich, wie von Geisterhand.




Road-Tests beim Fuschlsee
Nach der Ice-Challenge besteht die Gelegenheit, Maserati-Modelle im öffentlichen Verkehr zu testen. So kann ich dir meine Eindrücke und die Unterschiede schildern. Ich wähle den Levante Trofeo, den Ghibli S Q4 und den Ghibli. Das Test-Revier liegt zwischen dem noblen Hotel Schloss Fuschl am Fuschlsee und St.Gilgen am Wolfgangsee.




Levante Trofeo – SUV mit Ferrari-Genen
Was soll ich dir sagen: das stärkste, jemals von Maserati produzierte Straßenfahrzeug in Form eines SUVs. Unter der Motorhaube findest du ein Kunstwerk von einem Motor. Ein 3,8-Liter V8 Twin-Turbo Benziner. 580 PS und 730 Nm Drehmoment. Damit katapultiert dich der Trofeo in 4,1 Sekunden von 0-100 Km/h. Schluss ist erst bei 300 Km/h. Gewaltig für einen ca. 2,2 Tonnen schweren Allradler.
Mit dem Maserati Levante Trofeo in 4 Sekunden von 0 auf 100 Km/h:
Und so fühlt sich der Trofeo auch an – wie eine Naturgewalt. Die speziell auf die hohe Leistung abgestimmte Luftfederung hebt oder sinkt den Trofeo je nach Bedarf.




Auf der Straße duckt er sich knapp an den Asphalt. Das senkt den Schwerpunkt und der Power-SUV wird fast zum Sportwagen.
Video-ShortCut vom Maserati Levante Trofeo:
Ghibli S Q4 und Ghibli – Allrad- und Heckantrieb
Der ‚Ghibli S Q4‘ hat den intelligenten Allradantrieb von Maserati intus. 430 PS aus einem 3-Liter V6 BiTurbo-Benziner werden auf alle vier Räder losgelassen. Der ‚Ghibli‘ bedient sich im Prinzip des gleichen Sechsenders, allerdings mit einer leicht reduzierten Leistung von 350 PS und Heckantrieb.




Beide Modelle liegen hervorragend satt auf der Straße. Selbst bei scharfer Gangart und wie in diesem Fall feuchter Straße, gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Beim S Q4 kannst du auf einem Display beobachten, wie die Vorderachse immer wieder Drehmoment von der Hinterachse übernimmt. Sicherheitsreserven sind genügend vorhanden.




Wenn du gerne ein Auto fährst, dass du spürst, dann wird dir der Ghibli mit Heckantrieb zusagen – der ist mehr ein ‚Fahrerauto‘. Mit leichten Lastwechsel kannst du in der Kurve das Heck provozieren – selbstverständlich, ohne dass es jemals gefährlich wird. Die 80 PS weniger fallen nicht ins Gewicht, weil das Auto rundum agiler ist. Und das Fahrwerk ist auch beim 350 PS Ghibli top!
Maserati Royale – limitiertes Sondermodell
In alter Tradition bringt Maserati ein edles Sondermodell auf den Markt – den Maserati Royale. Erstmals gab es 1986 einen Royale auf Basis des damaligen Quattroporte III – eine auf 51 Stück limitierte Sonderserie.
Die aktuelle Maserati Royale Range umfasst den Quattroporte, den Ghibli und den Levante mit den Maserati V6-Motoren (Diesel: 275 PS, Benzin: 350 und 430 PS) – weltweit auf 100 Fahrzeuge limitiert. Daher findest du auch ein Emblem ‚One of 100‘ in jedem Royale.




GranLusso ist die Basis-Ausstattungslinie. Die Royale-Sondermodelle sind in nur zwei Farbtönen erhältlich – Blu Royale und Verde Royale. Die 21-Zoll Felgen sind anthrazitfarben – die Bremssättel silber.
Exklusiv für Maserati und die Royale-Serie sind die Sitzpolster mit Pelletessuta von Ermenegildo Zegna bezogen – ein aus dünnen Nappa-Streifen geflochtenes Leder. Hochluxuriös, leicht, weich und langlebig. Ergänzt wird das Interieur mit hochglänzenden Applikationen, dem Bowers & Wilkins Soundsystem und einem elektrischen Glas-Schiebedach.




Fazit des Redakteurs
Alle Maserati Allrad-Modelle lassen sich auf Eis und Schnee hervorragend beherrschen. Selbst die sportliche Luxuslimousine Maserati Quattroporte macht eine gute Figur.
Bei den Testfahrten auf öffentlichen Landstraßen macht der heckgetriebene, agile Maserati Ghibli den meisten Spaß. Die 580 PS des Levante Trofeo sind brutal. Der Ghibli SQ4 liegt auch bei nasser Straße wie ein Brett und hat enorme Sicherheitsreserven.
Das neue Sondermodell Royale ist ein exklusiver Hingucker und speziell für Freunde und Sammler von Maserati-Fahrzeugen ein Gustostückerl.
Daten & Fakten der Testfahrzeuge
- Fahrzeug: Maserati Levante Trofeo
- Motor: V8-Zylinder Bi-Turbo Benziner
- Kraftübertragung: Allradantrieb
- Getriebe: 8-Gang Automatikgetriebe
- Hubraum: 3.799 ccm
- Leistung: 427 kW / 580 PS
- Drehmoment: 730 Nm
- Beschleunigung 0-100 Km/h: 4 Sek.
- Höchstgeschwindigkeit: 300 Km/h
- Verbrauch (Norm): 13,7 l/100 Km (kombiniert)
- Länge: 5.020 cm
- Breite: 1.981 cm (ohne Außenspiegel)
- Höhe: 1.698 cm
- Leergewicht: 2.170 Kg
- Fahrzeug: Maserati Ghibli S Q4
- Motor: V6-Zylinder Turbo Benziner
- Kraftübertragung: Allradantrieb
- Getriebe: 8-Gang Automatikgetriebe
- Hubraum: 2.979 ccm
- Leistung: 316 kW / 430 PS
- Drehmoment: 580 Nm
- Beschleunigung 0-100 Km/h: 4,7 Sek.
- Höchstgeschwindigkeit: 286 Km/h
- Verbrauch (Norm): 12 l/100 Km (kombiniert)
- Länge: 4.971 cm
- Breite: 1.945 cm (ohne Außenspiegel)
- Höhe: 1.461 cm
- Radstand: 2.998 cm
- Leergewicht: 1.870 Kg
- Fahrzeug: Maserati Ghilbli
- Motor: V6-Zylinder Turbo Benziner
- Kraftübertragung: Allradantrieb
- Getriebe: 8-Gang Automatikgetriebe
- Hubraum: 2.979 ccm
- Leistung: 257 kW / 350 PS
- Drehmoment: 500 Nm
- Beschleunigung 0-100 Km/h: 5,5 Sek.
- Höchstgeschwindigkeit: 267 Km/h
- Verbrauch (Norm): 11 l/100 Km (kombiniert)
- Länge: 4.971 cm
- Breite: 1.945 cm (ohne Außenspiegel)
- Höhe: 1.461 cm
- Radstand: 2.998 cm
- Leergewicht: 1.810 Kg
- Fahrzeug: Maserati Quattroporte S Q4
- Motor: V6-Zylinder Turbo Benziner
- Kraftübertragung: Allradantrieb
- Getriebe: 8-Gang Automatikgetriebe
- Hubraum: 2.979 ccm
- Leistung: 316 kW / 430 PS
- Drehmoment: 580 Nm
- Beschleunigung 0-100 Km/h: 4,8 Sek.
- Höchstgeschwindigkeit: 288 Km/h
- Verbrauch (Norm): 12 l/100 Km (kombiniert)
- Länge: 5.262 cm
- Breite: 1.948 cm (ohne Außenspiegel)
- Höhe: 1.481 cm
- Radstand: 3.171 cm
- Leergewicht: 1.920 Kg
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