Mit dem Mitsubishi Outlander PHEV steht ein typischer SUV mit schön gezeichneter Seitenlinie vor dir. Alles in allem ein braves Design ohne Höhen und Tiefen. Das Rot des Testautos glänzt sich mit tiefer Brillanz in dein Herz.

Serieller PlugIn Hybrid Antrieb
Vorne arbeitet ein 2,4-Liter Benzinmotor, der in erster Line über einen Generator Strom erzeugt. Dieser treibt die beiden Elektromotore – einer an der Vorder- einer an der Hinterachse – an bzw. lädt die Batterie. Erst bei Autobahntempo schaltet sich der Benziner mittels Direktantrieb auf die Vorderräder dazu. Das System nennt sich ‚Serieller PlugIn Hybrid Antrieb‘ und bleibt einstweilen Mitsubishi vorbehalten.




Selbstverständlich funktioniert alles dermaßen reibungslos, dass du absolut nichts davon bemerkst, welches System gerade am Werken ist. Über den Systemmonitor im Zentraldisplay kannst du es ablesen, wenn es dir wichtig erscheint.
Cruisen und Gleiten
Im Normal-Modus ist der Outlander sehr komfortabel ausgelegt. Er beschleunigt sanft und ruhig – er verführt dich zu einem relaxten Dahingleiten. Brauchst du etwas mehr Power, dann schalte in den Sport-Modus. Der SUV hängt dann deutlich gieriger am Gas und du ahnst etwas mehr von den 224 PS Systemleistung – Rennsemmel wird er dadurch trotzdem keine. Braucht er auch nicht. Den Standardsprint von 0-100 Km/h erledigt der Outlander PHEV in 10,5 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit erreicht er bei abgeregelten 170 Km/h. Rein elektrisch kannst du ihn bis 135 Km/h hochkitzeln.




Verlangst du dem Outlander vollen Krafteinsatz ab, wird er etwas rau und laut. Das passt nicht ganz zur sonstigen Sanftheit und Gemütlichkeit. Im Alltag erfreut er dich mit geräuscharmen Gleiten über die Asphaltbänder deiner Heimat.
Kompaktes Fahrgefühl
Für seine Länge von ca. 4,7 Metern fühlt sich der Outlander sehr kompakt an. Das liegt einerseits an der guten Übersichtlichkeit und andererseits am geringen Wendekreis von knapp über 10 Meter. Beim Einparken hilft dir der Parkassistent mit Rückfahrkamera und unzähligen Sensoren.




Gutmütiges Fahrverhalten
Fahrverhalten auf der Straße ist neutral und äußerst gutmütig. Durch die Batterien im Wagenboden liegt der Schwerpunkt sehr tief. Somit liegt der Mitsubishi sehr satt auf der Straße. Alles ist leichtgängig und fühlt sich leichtfüßig an. Generell ist das Fahrwerk sehr komfortabel ausgelegt – andere SUVs geben sich da deutlich rauer und härter, wenn sie für schweren Geländeeinsatz vorgesehen sind. Selbst kurze, hart Stöße werden von der Federung gut pariert.
Mitsubishi Allrad Erfahrung
Im Gelände kommt dem Outlander die jahrzehntelange Allrad-Erfahrung von Mitsubishi zugute. Das Allradsystem verteilt das Drehmoment und Traktion automatisch auf jedes Rad. Das sorgt allseits für guten und sicheren Vortrieb – wenn du dich nicht gerade durch meterhohen Schlamm wühlen oder die Eiger Nordwand mit dem Outlander erklimmen willst.




Sitzposition und -komfort
Wie in einem SUV üblich, sitzt du hoch oben mit gutem Überblick über die anderen Verkehrsteilnehmer – außer diese sind ebenfalls mit einem SUV unterwegs.
Die Vordersitze sind vielfältig in alle Richtungen elektrisch verstellbar, so dass du rasch die passende Sitzposition findest. Außerdem sind sie sehr bequem und durchaus langstreckentauglich. Auch in der zweiten Reihe lässt es sich einige Zeit sehr gut aushalten – Platz ist ausreichend vorhanden.




Ich persönlich mag es gerne, dass das Lenkrad möglichst weit unten ist. Bei den meisten Autos ist der Blick auf die Armaturen dahinter äußerst eingeschränkt. Der Outlander ist eines der wenigen Autos, bei denen ich trotzdem die Armaturen dahinter gut ablesen kann. Danke, Mitsubishi!
Geräumiger Innenraum
Durch die klassische SUV-Karosserie bietet der Innenraum eine erquickende lichte Weite, die dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Keine Spur der Enge vieler fescher Cross-Overs und Sport-SUVs. Selbst das Schiebedach schränkt die Kopffreiheit nur minimal ein.




Intuitive Bedienung
Die Bedienung ist wie bei den meisten Autos – nach einigen Kilometern hast du die wichtigsten Funktionen fest im Griff. Woran ich mich bis zum Testende nicht gewöhnen konnte: um die Lautstärke des Radios zu regulieren, gibt es Drucktasten mit ‚+‘ und ‚-‚. Meistens griff ich intuitiv zum linken Drehregler und verstellte damit die Temperatur der Klimaanlage.




Der zentrale Touchscreen ist gefällig in das Armaturenbrett integriert und bietet alle Funktionen, die heutzutage state-of-the-art sind – inkl. Apple Car Play bzw. Android Auto für die Vernetzung mit dem Smartphone.
Verarbeitung und Haptik passen
Die verwendeten Materialien sind sauber verarbeitet und das mit Rautenmuster gesteppte Leder fühlt sich gut an. Das Lenkrad liegt gut in der Hand, es klappert und scheppert nichts und du kannst dich wohlfühlen in diesem Mitsubishi. So ist die Verarbeitung allgemein auf einem hohen Niveau.
Du solltest dir bewusst sein, dass es sich bei dieser Diamond Ausstattung um das absolute Top-Modell des Outlanders handelt. Du kannst einen Outlander bereits um ca. 25 Teuronen erwerben. Ich will damit sagen, dass es einen Unterschied macht, ob du knappe 50 Riesen für die High-End Version eines guten Herstellers hinblätterst oder um das gleiche Geld die Einstiegsversion einer Top Premiummarke ergatterst.
Geräumiger Laderaum
Der Zugang zum Laderaum ist SUV-typisch über eine hohe Ladekante. Die Heckklappe öffnet und schließt elektrisch – das ist praktisch. Durch die 1/3 zu 2/3 teilbare Rückenlehne der hinteren Sitzbank ist der Kofferraum sehr variabel.




Top Ausstattung
In der Diamond Version findest du alles sinnvoll, nützlich und cool ist. Von der Lederausstattung berichtete ich bereits einige Zeilen weiter oben. Durchblick bei Nacht geben dir die Scheinwerfer in LED-Technologie. Zur Einparkhilfe gehören neben den Parksensoren vorne und hingen auch die 360° Rundumsicht. Bei Kälte hilft dir das beheizbare Lederlenkrad und die beheizbare Windschutzscheiben taut dir das Eis vor dem Gesicht weg.
Sicherheitstechnisch hilft dir der Ausparkassistent, der Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung, der Spurhalte- und Totwinkel-Assi sowie der adaptive Tempomat.
Verbrauch des Mitsubishi Outlander PHEV Diamond
Verbrauch… ganz schwierig festzustellen durch den unregelmäßigen Einsatz von Benzin- und Elektroantrieb. Sinnvoll erscheint der PlugIn Hybrid Antrieb nur dann, wenn du die Möglichkeit hast entweder über Nacht daheim, tagsüber im Büro oder ähnliches die Batterie aufzuladen. Solltest du die Batterie nur oder hauptsächlich über den Benzinmotor laden, schnellt einerseits der Benzinverbrauch in die Höhe und andererseits sinkt die Reichweite in den Keller. Dem Hybrid-Antrieb ist der relativ kleine Treibstofftank mit knapp über 40 Litern geschuldet. Da musst du froh sein, insgesamt ca. 400 Km weit zu kommen. Darum beachte: wer gut (Strom) lädt, der gut (und weit) fährt.




Fazit des Redakteurs
Der Mitsubishi Outlander PHEV sei ans Herz gelegt, wer einen gemütlichen Reisewagen sucht, der viel Platz hat und der über ausreichend Offroadfähigkeiten besitzt, um im Alltag die meisten Unwegsamkeiten bravourös zu meistern. Förster oder Almhüttenbetreiber werden schwereres Gerät bevorzugen. Das Design ist klassisch, kantig und praktisch. Das Rot unseres Testautos steht ihm besonders gut – finde ich. Die getestete PlugIn-Version ist nur dann ratsam, wenn laufend eine Lademöglichkeit zur Verfügung steht. Die Motor-Getriebe-Antriebseinheit funktioniert bestens unauffällig.




Daten & Fakten des Testfahrzeuges
- Fahrzeug: Mitsubishi Outlander PHEV Diamond
- Motor: Plug-In Hybrid System
- Hubraum: 2,4 Liter Benziner plus zwei E-Motore
- Leistung: 165 kW / 224 PS Systemleistung
- Benzinmotor: 99 kW / 135 PS
- E-Motor vorne: 60 kW /82 PS
- E-Motor hinten: 70 kW / 95 PS
- Drehmoment:
- Benzinmotor: 211 Nm bei 4.500 U/min
- E-Motor vorne: 137 Nm ab 1 U/Min
- E-Motor hinten: 195 Nm ab 1 U/Min
- Batteriekapazität: 13,8 kWh
- Kraftübertragung: Automatik
- Antriebsart: Allradantrieb
- Beschleunigung 0-100 Km/h: 10,5 Sek.
- Höchstgeschwindigkeit: 170 Km/h (rein elektrisch: 135 Km/h)
- Verbrauch (WLTP-Norm):
- kombiniert: 2,0 l/100 Km
- rein elektrisch: 16,9 kWh/100 Km
- Reichweite rein elektrisch: max. 45 Km
- Verbrauch (Test): ca. 11 l/100 Km (ist aber nicht repräsentativ, da ich während des Testzeitraumes keine Möglichkeit hatte, die Batterie über einen längeren Zeitraum extern aufzuladen)
- Länge: 469,5 cm
- Breite: 180,0 cm
- Höhe: 169,6 cm (unbeladen)
- Radstand: 267,0 cm
- Wendekreis: 10,6 m
- Leergeweicht: 1.890 Kg
- Felgen: 7J x 18 ET38
- Reifen: 225/55 R 18 98H
- Preis des Testautos: EUR 46.625,-
- Sonderausstattung: 880,- (Brilliant Rot Metallic)
- Online-Konfiguration des Testfahrzeuges: https://www.mitsubishi-motors.at/c/TdafQiEUI2lR




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Text und Fotos: Andreas Icha