Am 20.1.2017 war ich zu Gast beim Stammtisch des Ulmer Motorsport Club (UMC) in der Pizzeria Capricciosa in Einsingen. Ich wollte wissen, wie Hobby Rennsportler so drauf sind und was man für Voraussetzungen für den Rennsport mitbringen muss. Außerdem findet Anfang März die jährliche Rallye und die Historische Rallye statt, von der ich ebenfalls berichten werde.
Die Geschichte des UMC
Der UMC wurde 1950 gegründet, er hat heute circa 140 Mitglieder und davon 40 aktive Rennfahrer. Angefangen wurde mit Motorradrennen, heute gibt es hauptsächlich Pocket-Bike, Kart und Rallye, sowie historische Rallye und ein US Car Treffen. Und natürlich fahren Aktive auch zu anderen Rennen. Einen Boom bekam der Rallyesport natürlich durch die Erfolge von Walter Röhrl, dem einzigen deutschen Rallyeweltmeister. Mit Sandro Cortese kommt sogar ein Moto3 Weltmeister aus den Reihen des UMC.
Aufgrund der Geräuschkulisse in dem Restaurant unterhielt ich mich hauptsächlich mit Siegfried und Petra Damm. (58 und 57 Jahre) Die beiden sind seit 1981 ein Team von Fahrer und Beifahrer und haben schon etliche Rennen gewonnen.
Was ist denn Rallye?
Rallye ist eine Rennveranstaltung mit modifizierten, straßenzugelassen Fahrzeugen, die nicht „im Kreis“ sondern von A nach B fahren. Die Autos werden nach Leistung in Kategorien eingeteilt. Es gibt Fahrer, die sich auf einen Untergrund spezialisieren, aber es gibt auch welche, die alles fahren, Asphalt, Schotter, ganz egal. Eine Rallye fängt mit der technischen Abnahme des Fahrzeuges an, danach besichtigt man die Strecke. Am nächsten Tag geht es auf die Strecke in die Wertungsprüfungen, das sind Abschnitte, die in möglichst kurzer Zeit gefahren werden müssen. Die Teams fahren einzeln auf der Strecke, der Beifahrer hat das Gebetbuch dabei und sagt die nächste Kurve oder eine Kuppe an. Das Gebetbuch sind Notizen, die während der Besichtigung gemacht werden.
Und was ist der Unterschied zur historischen Rallye?
Hier wird natürlich mit alten Autos gefahren, es geht aber nicht um die schnellste Zeit, sondern um die genaueste. Jedes Team bekommt eine Zeitvorgabe und je genauer sie diese einhalten, desto mehr Punkte bekommen sie. Dabei sind technische Hilfsmittel wie GPS nicht erlaubt, lediglich eine Stoppuhr darf benutzt werden. Es gibt Fahrer, die es mit diesen Voraussetzungen schaffen, bis auf die 10tel Sekunde genau ins Ziel zu kommen.
Warum Amateur Rallye?
Wie bei fast jeder Sportart geht es auch hier um Adrenalin und um den Wettbewerb, aber auch der Teamgeist ist wichtig und die Arbeit am Auto macht Spaß. Man sieht viele verschiedene Orte der Welt und lernt so viele neue Leute kennen.
Profi werden kostet erst mal viel Geld und muss schon in jungen Jahren anfangen. Es gibt zwar Nachwuchsförderprogramme, die hören aber alle schon recht früh auf. Für alle beim Verein stand es nie zur Debatte, Profi zu werden, es sollte immer ein Hobby bleiben. Auch beim Hobbyfahren kann man erfolgreich sein.
Was braucht man, wenn man Rallye fahren will?
Da mit Serienfahrzeugen gefahren wird, muss beim Fahrzeug lediglich auf die Sicherheit geachtet werden. Ein Überrollkäfig muss z.B. rein und die Piloten brauche natürlich Rennkleidung. Auch das Fahrwerk muss natürlich abgestimmt werden. Wer sich dafür wirklich interessiert, sollte sich aber immer an einen Verein in der Nähe wenden, die helfen bei der richtigen Auswahl.
Wer nun Interesse am Rallyesport hat und sich das Ganze mal vor Ort ansehen will, der hat Glück, denn am 18.3. 2017 findet die Rallye des UMC in Ulm statt. Mehr Infos gibt es unter http://www.umc-ulm.de/
Rallye Monte Carlo: https://de.wikipedia.org/wiki/Rallye_Monte_Carlo
Autor: Marco Golüke