Hier findest du Martin’s Antworten!
Viele von uns haben sich schon einmal gefragt ob AUSWANDERN nicht eine Option wäre. Hier stellen sich viele Fragen. Antworten gibt es wenige.
Im Gegenteil, mehr Fragen werden aufgeworfen.
Ich weiss wovon ich spreche, denn ich bin Österreicher und lebe jetzt 14 Jahre in Lateinamerika. Mein Bericht ist sehr persönlich.

Warum will jemand aus Österreich auswandern?
- Viele Menschen haben Probleme und hoffen mit einem radikalen Ortswechsel ein neues Leben beginnen zu können. Das kann leicht daneben gehen, denn wenn man nicht genug finanziellen Hintergrund hat und im Ausland arbeiten muss stellt sich der Alltag und die damit verbundenen Probleme schnell wieder ein. Ich könnte leider viele Geschichten über solche Menschen erzählen, die dann zähneknirschend und oft mit großem finanziellen Verlust wieder nach Österreich zurückgekehrt sind.
- Andere wollen andere Länder kennen lernen, können es sich aber nicht leisten mehr als einen Urlaub im Ausland zu verbringen. Für diese Gruppe empfiehlt es sich einen befristeten Job zu suchen und am Besten in Österreich nicht gleich alle Zelte abzubrechen.
- Einige suchen eine neue Herausforderung und wollen über den Tellerrand des immer noch sehr sicheren Europa hinausblicken. Dazu gehört Mut und Selbstvertrauen, doch meiner Erfahrung nach sind das die Menschen, die dann im Ausland auch wirklich Fuß fassen und sich eine neue und glückliche Existenz aufbauen können.
- Manche haben genug Ersparnisse auf der Seite und suchen einen passenden Platz für die ALTEN TAGE.
Meine persönlichen Erfahrungen
Ich wollte eigentlich nie auswandern. Ich liebe Österreich und Europa. Sogar große Reisen waren nicht mein Ziel. Es gibt doch so viele tolle Destinationen in Europa die ich noch immer nicht kenne.
Ausschlaggebend war dann für mich der Besuch einer Bekannten. Sie zeigte uns (meiner Frau und mir) Fotos von Guatemala. Sie hat da vier Jahre lang gearbeitet und war total fasziniert von Land und Leuten und dem neuen Horizont den sie dort erleben konnte.




Meine Frau war begeistert. Ich hatte nach vielen Jahren harter Arbeit in Österreich endlich meine eigene kleine Firma aufgebaut und mit meinen damals schon 43 Jahren eigentlich kein Interesse. Dann kam ein Angebot aus Guatemala. Ich war fasziniert aber immer noch nicht wirklich interessiert. Ich war zu dem Zeitpunkt noch nie da und musste bei Google suchen wo das denn genau liegt. Ich war nie zuvor irgendwo in Lateinamerika, was die Sache noch spannender machte. Meine Frau war aber so überzeugend, dass wir beschlossen haben den Schritt zu tun. Ich habe den Job mit dem ganzen damit verbundenem Risiko angenommen. Wir haben unser ganzes Hab und Gut gepackt, unsere Wohnung in Wien aufgegeben und sind nach Guatemala übersiedelt. Ich bereue das nicht – keinen Schritt.
Bessere Lebensqualität?
Über dieses Thema kann man natürlich streiten. Die Sicherheitslage in Österreich ist natürlich sicher prinzipiell besser, aber auch in Österreich gibt es Orte die man besser nicht oder zumindest nicht nachts aufsucht. In Guatemala ist das nicht anders. Wichtig ist es Informationen rechtzeitig einzuholen. Auch politisch ist es in Österreich natürlich stabiler, wobei ich in den letzten Jahren jedoch einen Trend verfolgen muss, der mir zu Denken gibt, ob Österreich nicht auch irgendwie als Bananenrepublik einzustufen ist.
Da leben, wo andere Urlaub machen




Sonst stellt sich die Frage was man unter besserer Lebensqualität versteht. Für uns war es ein großes Plus in Guatemala viele Dinge auf kleinstem Raum erleben zu können. Am Freitag nachmittags in 2 Stunden von der Hauptstadt an den Pazifik fahren und da das Wochenende zu Billigpreisen zu verbringen ist kein Problem. In 1 ½ Stunden zum aktiven Pacayavulkan zu fahren und dort die Lava zu bestaunen ist ein beliebtes Ausflugsziel. Um mitten in den Regenwald zu fahren braucht man auch nicht viel länger als zwei Stunden und in vier Stunden steht man am Atlantikstrand. In 1 Stunde kommt man mit kleinen, erschwinglichen Flugzeugen sogar mitten in den Dschungel um die Pyramiden von Tikal bestaunen zu können.
Guatemala – Natur pur




Überall ist die Natur saftig und grün und besonders in den ländlichen Gegenden sind die Menschen meist sehr freundlich. Tourismus gibt es, aber man findet noch viele Strände und Plätze die noch sehr unberührt sind. Die medizinische Versorgung ist teilweise besser als in Europa und mittlerweile gibt es hier auch praktisch alles zu kaufen was das Herz begehrt. Jeden Tag frische tropische Früchte und frisches Gemüse zu Spottpreisen zu erstehen und zu genießen, das Haus mit vielen Pflanzen und Blumen zu schmücken und mehr oder weniger im ewigen Frühling zu leben, all das war für uns bessere Lebensqualität.
Mit einem gewissen Kulturschock muss man natürlich rechnen. In unserem Fall war er aber nicht so schlimm, da wir uns schnell eingelebt haben. Allgemeine Ratschläge zum Auswandern gibt es nur wenige, denn alle Länder haben ihre Besonderheiten.
Tipps für Lateinamerika
- Geduld mitbringen. Hier ticken die Uhren einfach anders. Was heute nicht erledigt werden kann passiert eben morgen, oder übermorgen, oder nächste Woche. Das gilt für Handwerker so wie für Behörden- oder Bankwege. Auch bei privaten Einladungen ist es durchaus üblich, dass die Gäste möglicherweise ein oder zwei Stunden später erscheinen als vereinbart und dann vielleicht auch noch nicht eingeladene Freunde oder Familienmitglieder mitbringen.
- Rechtzeitig möglichst viele Informationen über Visum, Recht und Gepflogenheiten des Landes einholen. Dazu gehören auch die Informationen über Vorbedingungen um ein Bankkonto aufmachen zu können, ein Auto anzumelden oder ein Grundstück zu kaufen.
- Ich bin mit einem spanischen Minimalwortschatz (cerveza – Bier, vacaciones – Urlaub 🙂 in Guatamala angekommen und habe es geschafft. Trotzdem empfehle ich jedem sich bereits in Österreich Grundkenntnisse der Landessprache anzueignen.
- Besser erst auswandern, wenn man bereits eine Anstellung in Guatemala gefunden hat. Die Löhne sind teilweise viel geringer als in Österreich und in die Lage zu kommen aus finanziellen Gründen irgendeinen Job annehmen zu müssen trägt sicher nicht zu einem besseren Lebensgefühl bei.
- Von Beginn an Bekanntschaften mit Einheimischen suchen. Alle meine Bekannten, die sich von Anfang an praktisch nur mit anderen Auslandsösterreichern getroffen haben waren bald sehr isoliert und nicht so glücklich mit ihrem Leben in Guatemala.
- Und nicht zuletzt: Bringen Sie viel Neugierde mit. Wir haben in den ersten drei Jahren bereits wesentlich mehr Destinationen in Guatemala gesehen als viele Einheimische und andere Österreicher, die bereits seit mehr als 20 Jahren dort gelebt haben. So haben wir nicht nur viel mehr erlebt als andere, sondern auch viel schneller Anschluss gefunden und die Mentalität der Menschen und das Leben in Mittelamerika von einer ganz anderen Seite kennengelernt.
Martin
Hi Michael, mich hat dein Artikel sehr berührt und geholt.Sehe mich da teilweise wieder!
Meine Umstände sind allerdings etwas anders.
Würde mich sehr über ein Gespräch mit dir freuen.
Bin so neugierig .
Menschen etwas zu geben und zu helfen da wo es wirklich gebraucht wird,ist das schönste!
Ganz Liebe Grüße Lisa
Hallo Martin!
Wie erging es dir die letzten Jahre?
Wie war die Situation in Guatemala?
Ich selbst bin bereit auszuwandern, jedoch werden meine Pläne immer verändert bzw durchkreuzt.
Aber ich interessiere mich im Moment stark für Guatemala. Da mein eigentlicher plan Paraguay im Moment nicht mehr möglich ist.
Was wird benötigt zum auswandern bzw landkauf?
Ich finde nicht wirkliche Informationen!
Vielleicht kannst du mir helfen.
Mfg
Michael