
Unverhofft kommt oft. Wer hätte gedacht, dass wir bei all dem Stress auf unserem Roadtrip durch Sizilien einen Geheimtipp entdecken? Auf unserem Weg von Palermo zum Stromboli kommen wir an den Liparischen Inseln vorbei. Mein Geheimtipp für Sizilien Reisende.
Roadtrip durch Sizilien- nächster Stop Stromboli




Wir reisen von Palermo weiter. Es tut gut aus der stickigen und heißen Stadt zu entfliehen. Zunächst holen wir unseren Leihwagen am Flughafen ab. Über Sixt haben wir einen BMW 1er reserviert. Er soll uns sicher durch Sizilien bringen. Eigentlich wollte ich gemütlich an der Küstenstraße entlang in Richtung Cefalu fahren und dort einen schönen Nachmittag am Strand verbringen. Die Landschaft wird von einigen befreundeten Bloggern und Influencern als „gigantisch und wunderschön“ bezeichnet. Das will ich mit eigenen Augen sehen! Doch es kommt anders und ich bin das erste mal im Urlaub genervt.
Ausgebuchte Fähre und ein blöder Stau vor Cefalu
Wir haben den Wochenend-Trubel völlig unterschätzt. Als Peter vor zwei Tagen die Fähre nach Stromboli reservieren will, sind nur noch wenige Plätze zu haben und bereits um 15:30 geht die Fähre von Milazzo weg. Vorher müssen wir noch die reservierte Parkgarage für den Leihwagen finden und Peter ist nervös.
Der ungewohnte Wagen und die Speed Limits lassen ihn regelrecht kriechen. Wir fahren zudem, um schneller voran zu kommen über die E90. Die hat eines im Überfluss. Tunnel. Somit sehe ich absolut gar nichts von der angeblich so schönen Nordküste und bin jetzt schon leicht genervt. So fahren wir durch unzählige Tunnel, die die Musik, welche uns Stimmung auf den Start des Roadtrips machen soll, wird ständig unterbrochen. Bei der Stazione in Cefalu sind nur zwei Lines besetzt. Eine für Cash und eine für Telepass. Stau. Wir stehen 30 Minuten vor der Autobahnstation und auch danach ist ein höllischer Verkehr in Cefalu.
Cefalu und die Fähre verpassen, oder Mut zur Lücke?
Mitten auf der Hauptstraße in Cefalu kommt es dann zu der schon geahnten Diskussion. Was tun? Es ist Sonntag und die Einheimischen wissen auch, dass die Strände um Cefalu einfach herrlich sind. Es geht auf der Straße nichts mehr. Peter meint, wir könnten Probleme bekommen die Fähre noch zu erreichen. Somit wäre der Aufenthalt auf der Insel Stromboli mit seinem Vulkan gefährdet. Das Kind in mir plärrt förmlich los und ich bin einfach maßlos enttäuscht und ärgere mich gewaltig über meine offensichtlich desolate Planung. Hier hätten wir aber echt mindestens einen Tag mehr einplanen müssen.
Doch es hilft nix und wir müssen umdrehen, zurück zur Autobahn und weiter nach Milazzo.
Schweigend schmolle ich am Beifahrersitz und kämpfe doch tatsächlich mit den Tränen, während Peter sich langsam an die sizilianische Art Auto zu fahren gewöhnt. Wir kommen immer schneller voran.
Leider ist unsere Planung derart eng, dass ich wohl Cefalu auf dieser Reise nicht mehr sehen werde. Blöder Stromboli, aber auch. Mittlerweile bin ich einfach nur noch stinkig.
(Wir sind später doch noch dort, nur das weiß ich in dem Moment noch nicht.)
In Milazoo ist das Parkhaus voll. Man bringt unseren BMW aber auf einen bewachten Parkplatz. Wir gehen zum Hafen, finden die Anlegestelle der Fähre und ich hab schon keinen Bock mehr auf die Insel.
Juli in Sizilien – wer nicht plant hat ein Problem




Aber auch Peter hat einen Fehler gemacht. Nachdem wir 2020 auf unserem Roadtrip von Wien bis nach Capri sehr spontan gebucht hatten und es kaum Touristen hatte, ist es dieses Jahr um einiges voller. Peters Plan, den Stromboli mit “Get your Guide” zu besteigen löst sich in Vulkanasche auf. Alle Touren sind ausgebucht.
Sollten wir den Vulkan nur von unten sehen können?
Jetzt ist Peter genervt und sucht fieberhaft nach Möglichkeiten. Auf meinen Tipp, unser Hotel mit der Aufgabe zu betrauen, ruft er kurzerhand im La Sirenetta Parkhotel an und delegiert die Aufgabe an die Rezeption. Und die kann auch tatsächlich helfen. Peter bekommt seinen Guide. Exklusiv. Dafür nimmt die Agentur aber 400 Euro!




Als Peter zögert, zeige ich ihm scherzhaft einen Vogel und meine “Nimm das! So schnell kommst du nicht mehr auf den Stromboli. Ein Exklusiver Guide? Besser gehts doch nicht. Oder willst du mit den Flip Flop Trägern im Bus hoch gekarrt werden?”
Und so kommt es, dass Peter seinen eigenen Guide am Stromboli haben wird und im Nachhinein betrachtet, war das die beste Entscheidung.
Liparischen Inseln – Geheimtipp für Sizilien Reisende
Mit einem Schnellboot geht es dann los und die Überfahrt dauert zwei Stunden, da wir jede Insel abklappern müssen. Dabei stelle ich fest, dass man alleine hier auf diesen sieben Äolischen Inseln locker ein paar Wochen Urlaub machen könnte. So schön sind diese kleinen Inseln. Auf ihnen wohnen insgesamt nur ca 13.000 Sizilianer. Diese Inseln gelten als Geheimtipp für Sizilien Reisende. Hier hörst du allerdings auch nur sehr selten eine andere Sprache, als italienisch.
Uns begegnen ganz wenige Holländer (ok – das war klar, oder?) und ein grantiges, Österreichisches Paar am Stromboli. Ansonsten sind die Inseln fest in italienischer Hand. Und das ist gut so. Denn – die Preise sind an die Italiener angepasst. Somit preiswert und nicht überteuert. Weder das Essen, noch die Hotels, Appartements oder Pensionen. Hier gibt es keine Abzocke, wie in Palermo oder später dann in Taormina.




So ist auch unser Hotel, direkt in der Ortschaft Stromboli und direkt am Strand eine preisliche Occasion. Das einfache Zimmer hat vielleicht keinen Meerblick, dafür ist es nett, sauber und kühl. Das Frühstück ist ok, es gibt mittags ein Buffet im nebenan liegenden Hotel Club und das Personal ist super lieb. Schöner Pool und irgendwie erinnert mich die ganze Insel an – Griechenland!




Die gekalkten Mauern, die relaxten Menschen – Künstler, Aussteiger und ganz hinten auf der Insel ein paar Villen, die Prominenten Italienern gehören. So soll auch Dolce und Gabbana hier viele Jahre Urlaub gemacht haben, bevor sie die Villa an einen amerikanischen Filmregisseur mit Sizilianischen Wurzeln verkauften. Heute tummeln sich da dessen enge Schauspieler Freunde.
Erster Abend auf Stromboli




Wir kommen gegen 18:00 Uhr an – checken ein und bummeln in Richtung Ort am Strand entlang. Der Sand ist schwarz und glitzert in der Sonne. Hungrig sind wir, viel zu früh für Italienische Verhältnisse, auf der Suche nach etwas Essbarem. in einer unscheinbaren Gasse, die zum Meer hin verläuft entdeckt Peter ein schönes Strandlokal.




Dort gibt es eiskaltes Bier, Snacks und später dann auch Speisen, typisch für die Insel. Pasta, Meeresfrüchte, Fisch, sogar ein tolles Filet. Frisches, selbstgebackenes Brot.
Noch habe ich mein verlorenes Cefalu nicht verwunden. Aber diese Location entschädigt mich nun doch für den verplanten Ausflug.




Morgen wird Peter um sechs in der Früh vom Guide abgeholt um über die Lavafelder auf einen Nebenkrater des Stromboli zu steigen. 400 Höhenmeter 8 Kilometer – in fünf Stunden. So der Plan des Guide. Aber es kommt anders. Aber das soll er euch besser selbst erzählen. Im nächsten Artikel.




Also schaut recht bald wieder rein und erlebt mit uns unser Abenteuer Sizilien Roadtrip 2021.




Eure Marion
Liebe Marion,
das war ja ein erlebnisreicher Urlaub mit vielen verschiedenen Emotionen. Deinen Frust konnte ich wirklich gut nachvollziehen, zum Glück konntest du dann doch noch nach Cefalu. Bin gespannt auf den Bericht mit dem Nebenkrater des Strombolis. Klingt nach einem Abenteuer.
Liebe Grüße
Mo
Hi Marion!
Wir starten im September auf eine Sizilienrundreise. Eigentlich hatten wir die Liparischen Inseln nicht zwingend auf dem Schirm. Aber du hast mich nun neugierig gemacht! Ich werde mich mal bei Gelegenheit durch deine Sizilien-Artikel arbeiten. Vielen Dank für die Mühe 😉
LG
Sabiene
Da kommen noch ein paar Tipps in den nächsten Wochen. Aktuell ist es leider etwas traurig. Viele Waldbrände beuteln Sizilien gerade ziemlich her. Hoffentlich hast du dennoch einen schönen Eindruck. Tipp: Fahrt einfach mal zwischen Palermo und Cefalu hoch in die Berge. Dort ist es immer noch grün nicht verbrannt und du hast einen herrlichen Blick auf die Nordküste mit den vielen Stränden. LG Marion