Vom Umgang mit dem Unsympathler
Vom Umgang mit dem Unsympathler
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Sie wundern sich vielleicht über das zunehmend erweiterte Themenspektrum bei LSLB. Sogar heiße Themen – wie das Burnout-Syndrom – haben wir auf dem Schirm. Da ist man weit entfernt von unseren Reportagen rund um das Dolce Vita an allen möglichen und ungeahnten Enden der Welt. Noch so ein Thema, das uns im Alltag die Sicht auf den blauen Planeten eintrübt: Die Unsympathler.

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Wer ist er, dieser Unsympathler?

Eine schwierig zu kategorisierende Gruppe – zumal man ja auch keine Ausgrenzung betreiben will. Doch der Unsympathler, so wie er mir meistens über den Weg läuft, ist der Mensch, der sich durch ostentative Knatschigkeit gegenüber seinem Kommunikationspartner bemerkbar macht.

Es sind meist Menschen, mit denen man kommunizieren muss. Und sie sind nicht immer unsympathisch – eine fluktuierende Gruppe. Man weiß nie so ganz genau, was sie jetzt gerade so knatschig macht. Das Problem: Sie lassen es an anderen aus. Unsere Chefredakteurin hat mich neulich einmal gefragt: “Wie gehst du denn eigentlich mit so einem Menschen um?“

Vom Umgang mit schwierigen Menschen

Gute Frage für eine kleine Kolumne – obwohl ich dieses Thema nicht gerade als ein Luxusproblem definieren würde. Eher ein lässliches Problem – aber es ist ja gerade der Unsympathler selbst,der es überhaupt erst am Telefon, in der Redaktionsrunde, beim zähen Interview oder bei der Service-Abteilung im Telefonie-Laden aufwirft.

In unserem Beruf muss man über solche Unpässlichkeiten bei einem Gesprächspartner mit einem Lächeln in der Stimme übergehen – denn sonst geht gleich gar nix mehr.

Lächeln heißt aber nicht ignorieren. Denn dann fühlt er sich nicht ernst genommen, der Unsympathler, sondern noch in seinerGrantlerei bestätigt. So nach dem Motto: „Noch so eine, die mir den Tag vermiest.“ Also: Empathie zeigen: Je nachdem, wie gut man den Unsympathler und sein Umfeld kennt, kann man freundlich auf ihn eingehen. „Ach echt – so viele schlecht geschriebene Artikel heute auf dem Schirm? Oje, und das musst du jetzt alles geradebiegen.“

Oder man erzählt, dass man neulich auch diese fast tödliche Grippe hatte – auch wenn es sich beim larmoyanten Gegenüber um eine „Männergrippe“ handelt. Ist das Thema, einschließlich Tipps aus der Homöopathiekiste, erledigt, öffnet sich meistens wieder ein konstruktiver Kommunikationskanal.

Wenn die miese Laune abfärbt

Das alles ist aber ziemlich anstrengend, finden Sie? Stimmt! Und hier sind wir beim nächsten Problem, das der Unsympathler heraufbeschwört: Wir werden selbst grantig. Nicht selten geben wir die miese Laune dann wieder an unser eigenes Umfeld weiter. Oder wir fressen die eigene Frustration in uns hinein. Tja – plötzlich schmeckt das vom Schatz liebevoll gekochte Abendessen eben nicht mehr.

So kann es also nicht gehen. So läuft es aber oft – und gerade für Frauen. Denn oft sind es Männer, die ihre Machtpositionen ausnutzen, und wissen – wir brauchen ihre Zusammenarbeit, ihr o.k. für ein Projekt. Damit sind wir das perfekte Opfer für den Unsympathen.

Steht man dann in der Hierarchie nicht gerade oben oder zumindest auf Augenhöhe, dann kann der Dauerfrust, den der Unsympathler in Ihnen auslöst, direkt in die Burnout-Falle führen.

Wenn’s geht, links liegen lassen

Mein Tipp: Machen Sie sich klar, dass nicht Sie ständig akzeptieren und verstehen müssen, welche Laus anderen über die Leber läuft. Bleiben Sie sachlich, aber bestimmt. Und wenn ein Unsympathler Ihnen ständig aus seiner Machtposition heraus Probleme bereitet, dann schauen Sie nach Möglichkeiten, ihn zu umgehen. Meistens ist da ein Kollege oder eine Kollegin, mit der man gemeinsam etwas erreichen kann – oder ein übergeordneter Vorgesetzter, dem die Launen seiner Mitarbeiter eh auf den Senkel gehen, und der froh ist, wenn ihm jemand – am besten unter vier Augen – endlich mal einen konstruktiven Vorschlag macht.

Im Privatleben ist es oft noch einfacher: Niemand zwingt Sie, sich mit einem Unsympathler zu umgeben.

Buchtipp:

Nörgler, Besserwisser, Querulanten: Wie Sie schwierige Menschen zielsicher steuern Evelyn Summhammer (Goldegg Leben und Gesundheit)

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