Wer an meine alte Heimat denkt, dem fallen auf Anhieb die Kuckucksuhr, Bollenhut und Schwarzwälder Kirschtorte ein. Manchem vielleicht noch Monkey 47, der Verkaufsschlager aus dem Schwarzwald. Der Gin. Schnapsbrennerei hat im Schwarzwald uralte Tradition. Auch mein Großvater brannte Wacholderschnaps mit dem Nachbarn im Garten. Schwarz, versteht sich. Heute hat der Schwarzwaldgin den Wacholderschnaps abgelöst und Sorten aus dem Schwarzwald sind unter Kennern gefragt. Warum, liest du hier.*
Opa Bumm Bumm und die Schnapsbrennerei
Als vierjährige hat man wenig Ahnung, was die Schnapsbrennerei betrifft. Ich erinnere mich noch vage an meinen Opa, der im Spätsommer gerne mit dem Nachbarn im hintersten Eck des Garten verschwand. Dort stand eine kleine, selbstgebastelte Destillerie. Eines Tages ging das gute Stück hoch, wie eine Mittelstreckenrakete. Seither hieß mein Großvater nur noch Opa Bumm Bumm.
Vom Schwarzwälder Wacholderschnaps zum edlen Schwarzwaldgin
Doch das ist Jahrzehnte her und ich bin auch eher kein Freund von Wacholderschnaps. Um so mehr, mag ich Gin.
In heißen Ländern, wie z.B. Afrika pflegt man zum Sonnenuntergang einen Longdrink zu servieren. Der Gin Tonic ist so ein Drink, den man mit kleinen Schlucken genießt, während die Sonne sich wie ein Feuerball über der Masai Mara vom Tag verabschiedet.
So kam es, dass ich neben den üblichen Sorten, eines Tages auch einen Schwarzwaldgin angeboten bekam. In Tsavo, Kenia. So weit schaffte es Monkey 47 aus dem Schwarzwald.
Der erste Gin aus dem Schwarzwald
Vor einigen Jahren, war er plötzlich in aller Munde. Der Schwarzwaldgin mit dem seltsamen Namen. Affen im Schwarzwald? Wofür steht 47? So mystisch der Name, so sagenumwoben die Geschichte. Montgomery Collins, ein Mitglied der Air Force hatte sich im Schwarzwald niedergelassen und soll eine geheime Rezeptur auf einem verstaubten Dachboden in einem verlassenen Gasthaus hinterlassen haben. Der Tier- und Affenfreund hinterließ die Rezeptur als “ Max the Monkey Gin”. Ob’s stimmt, weiß keiner.
Angebliche Pioniere des Schwarzwaldgin
Jedenfalls haben Alexander Stein und Christoph Keller, beide aus alten Schnapsbrenner-Familien dann 2008 unter dem Namen Black Forest Destillers den ersten Schwarzwaldgin hergestellt. Wobei das auch nicht so ganz stimmt. Denn der Loßheimer Gin wurde einfach nur sehr schnell bekannt und gilt darum als der erste in der Region. Heute gehört die Destillerie zum Großteil zu Pernod Ricard. Der Gin wird mit 47 verschiedenen Kräutern aus der Region hergestellt. Darum 47.
Es muss nicht immer Monkey sein!
Und damit komme ich zum eigentlichen Thema. Warum ist denn der Schwarzwald Gin so beliebt?
Mittlerweile hat es im Schwarzwald mehrere Brennereien, die hervorragende Gins herstellen. Das wissen die wenigsten, außerhalb Deutschlands. Denn die Mengen sind begrenzt und der Export in andere Länder ist gesetzlich schwierig und mengenmäßig beschränkt.

Unter den Schwarzwaldgins gibt es wahre Schätzchen, um nicht zu sagen Raritäten.
Dabei kommen die richtig guten Ginsorten aus dem Schwarzwald mit weit weniger Kräutern aus, als der affige Kassenschlager. Mit 47 Kräutern destillieren ist, so heißt es, nicht die Kunst!
Die Kunst des Gin brennen ist Schwarzwälder Qualität statt Quantität. So kommen Sorten der Firma Wurth mit weitaus weniger Kräutern aus. Die Mischung macht’s und die (geheime) Technik.
Zudem kommen gesetzliche Auflagen, bei der Herstellung. Deutschland hat eines der härtesten Gesetzgebung, was Spirituosen betrifft.
Wie Gin hergestellt wird kannst du übrigens hier super nachlesen.
Preis Gekürter Schwarzwaldgin der Firma Wurth
Das haben auch andere bemerkt die Ahnung haben und so kam es, dass 2018 die Ginsorten von Wurth erstmals prämiert wurden. Seit dem regnet es förmlich Lob und Auszeichnungen.
Einzig mein Problem – ich bekomme den nicht im Supermarkt.
Diesen Gin kannst Du aber im Online Shop erwerben.
Ich finde das Preis/Leistungsverhältnis hier sehr fair und auch der Geschmack ist exzellent.
Leider gilt das nur für Deutschland. Der Export über Online Shops in andere Länder ist (noch) nicht möglich.
Ein echter Wurth Gin als Gastgeschenk ist etwas, worüber sich ein Gin Liebhaber sicher unheimlich freut.
Für die Freunde nur das Beste! Meine Schwarzwaldgin Longdrinks
Meine letzte Grillparty vor dem Urlaub steht an und ich biete meinen Freunden immer gerne etwas besonderes, zu diesen Treffen. So habe ich dieses mal einen Black Forest Moose Longdrink kreiert.
Das brauchst du für den Black Forest Moose on the Icicle
Für vier Drinks:
8 cl Leviathan Dry Gin
4 große Eiszapfen ( Die Form geht in einem Vakuumier-Gerät mit Folie recht einfach herzustellen)
3 Flaschen Tonic Water Fever-Tree Classic
1 TL Tannenknospen-Sirup
4 frische Tannenspitzen oder Fichtenspitzen und Zitronenscheiben
Eiszapfen kannst du mit Silikonförmchen herstellen. Oder du nutzt deinen Vakuumierer. Hier legst du einfach die Folie so aus, dass beim einschweißen konische Zapfen entstehen. Mit Wasser befüllen. Zuschweißen und in das Tiefkühlfach. So habe ich es gemacht.
Die Tannenspitzen leicht mit dem Mörser andrücken, damit die ätherischen Öle freigesetzt werden. Dann gemeinsam mit dem Gin und dem Sirup in den Shaker und gut durch shaken.
Auf die Gläser verteilen. Die Tannenspitzen mit ins Glas geben. Den Eiszapfen platzieren und mit Tonic Water auffüllen. Aromatisch und erfrischend für warme Tage. NICE!
Welcher Gin ist dein Favorit? Kennst du die Wurth Gins schon? Schreibe mir in den Kommentaren.
Liebe Grüße
Marion
*Dieser Artikel ist eine Werbeschaltung. Meine Meinung zu Wurth Gin hat das jedoch nicht beeinflusst.
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Italienischer Sommerdrink – mit Basil Gin und Mozzarella Cocktail
Liebe Marion,
Ich bin ein großer Fan von Gin, daher kommt das gleich mal auf die Wunschliste. Dass es speziellen Schwarzwald-Gin gibt, wusste ich bisher nicht.
Die „Sundowner“ in Afrika gibt es übrigens vor allem in Südafrika und Namibia – in vielen anderen Teilen des Kontinents hat man davon noch nicht gehört. Ist eher so ein Weißen-Reichen-Ding 😉
Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap
Ich bin weiß ich bin zwar nicht reich, aber ich trinke mit meinen kenianischen Freunden auch in Kenia einen Sundowner.
Lg. Marion
So tolle Ideen und der Gin sieht gut aus. Danke für das Rezept werde ich an unsere Gin Trinker weitergeben, da ich selbst keinen trinke. 😉 Lg Melissa
Liebe Marion,
ich trinke zwar keinen Alkohol. Die Anekdote des Schwarzwald-Affen hat mich dann doch interessiert. 😉
Herzliche Grüße
Anja von STADT LAND WELTentdecker
Marion ich will jetzt auch so einen geilen Cocktail – geht das irgendwie? Unterm Jahr trinke ich überhaupt keine Art von Schnaps, aber im Urlaub darf es schon mal ein Gläschen sein. LG, Claudia
Ich muss zugeben, dass ich gar nicht wirklich weiß, wie Gin schmeckt! Ich glaube, ich hatte letztens mal eine Schoki hier, in der Gin-Geschmack war, aber dank des Mixes mit Schokolade drum rum, hab ich ihn ja trotzdem noch nicht pur probiert! Ich glaube aber auch, dass mir die Schwarzwälder Kirschtorte besser schmecken würde 🙂
Liebe Grüße
Jana
Wir trinken keinen Alkohol, doch eine Freundin liebt Gin. Der Link ist auf der Reise zu ihr.
Alles Liebe
Annette
Hi
ich finde die Idee mit dem Schwarzwaldgin ganz wunderbar. und bin vor allem vom Rezept mit den Eiszapfen ganz begeistert. Jetzt bin ich nur am Rätseln, wie ich das – mitten im Sommer – mit den Eiszapfen hinbekomme 😉
Liebe Grüße
Astrid
Hallo Astrid, ich habe es im Artikel noch upgedatet. Am besten gelingt es mit Silikonförmchen, die man kaufen kann. Hast du einen Vakuumierer für Lebensmittel daheim? Damit kannst du dir selbst mit der Schweißfunktion Eiszapfen in Folie formen. Befüllen, verschließen und in den Tiefkühler damit. Viele liebe Grüße!
Marion
Der Schwarzwald und Gin, genau mein Ding.
Ich durfte dort wunderschön wandern und im Anschluss bei Boar Gin eine Verkostung erleben.
Danke für das Rezept mit dem Gin Hähnchen, das wird sicher getestet. Gin habe ich ja noch 🙂
Liebe Grüße, Katja
Liebe Marion,
Gin-Tonic trinke ich super gern. Völlig unbedarft war ich mal in einer Bar gelandet, wo ich das Getränk bestellte und der Barmann mir eine riesige Auswahl an Gin- und Tonicsorten anbot. Das hatte mich echt überfordert, schade, dass ich den hier vorgestellten Gin noch nicht kannte. Wäre ideal gewesen ihn dort zu kosten.
Den Black Forest Moose Longdrink finde ich total faszinierend. Teste ich aber erst einmal alleine aus, ehe ich ihn Gästen präsentiere ;).
Liebe Grüße
Mo
Hallo Mo,
Ich habe den Artikel noch upgedatet. Denn viele haben mich schon gefragt, woher ich Eiszapfen im Juni her habe :-). Eine Anleitung ist nun auch dabei. Viel Vergnügen.
Hallo Marion,
ich kann nur „Selbstabholung“ für Österreich auswählen. Ist das ein Bug? Hätte gerne was bestellt. Kannst du helfen?
Gruß
Tom
Hey Tom! Schön, dass es dir wieder gut geht! Leider geht der Shop (noch) nur für Deutsche Kunden. Hast du einen Buddy in D.? Schick den Gin ihm und er soll das dir weiter senden. Besseren Rat hab ich leider aktuell nicht. Viele liebe Grüße!