Sobald der Etat der Haushaltskasse steigt, verändert sich auch das Konsumverhalten, so eine Studie aus den USA. Doch was essen Millionäre eigentlich? Und was macht die Lebensmittel so teuer? Auf der Suche nach den teuersten Delikatessen der Welt bin ich auf Interessantes gestoßen. Hier die Top Ten der teuersten Lebensmittel weltweit.
Top 10 der kostbarsten Lebensmittel der Welt
Kleiner roter Faden – Safran handverlesen
Unscheinbar, fast zu übersehen, sind die kleinen hauchzarten Safran Fasern, die es bei gut sortierten Gewürz Händlern zu kaufen gibt. Nicht zu verwechseln mit Saflor, der distelartigen Pflanze aus Indien.
Echter Safran wird vor allem in Spanien, in der Region La Mancha erzeugt. Die Safranernte gestaltet sich mehr als mühsam. In Handarbeit werden die Staubfäden aus den Blüten des Crocus sativus gepflückt. Ca. 200.000 Blüten werden so gepflückt um ein Kilo Safran zu erhalten. Darum auch der Preis. Safran hat gute Färbeeigenschaften. Vielleicht erinnerst du dich an das Kinderlied “Backe Backe Kuchen”? Darin kommt die kostbare Pflanze vor. Sie macht den Kuchen “gel”, was altdeutsch ist und gelb bedeutet. Echter Safran ist auch sehr geschmacksintensiv und man benötigt viel weniger, als beispielsweise Saflor. Zudem wird Saflor eher bitter. 10 Gramm des Edlen Gewürz kommt, laut Fachhandel, auf ca 18 Euro. Die Firma Azafran gilt als marktführend für qualitativ hochwertigen Safran aus Spanien.

Kostbare Kugeln aus Österreich – Strottarga Bianco aus dem Hause Grüll
Der weiße Kaviar, made in Austria wird aus weißen Albino Stören gewonnen. Sie haben eine schöne Zeit in Bayrischen und Österreichischen Gewässern, bis sie ans Messer geliefert werden. Darauf legt Walter Grüll wert. Das ist gut für den Stör und gut für die Qualität. Erst nach 16 Jahren wird aus dem glücklichen Fisch ein exklusiver Kaviar, der seines Gleichen sucht. Laut Grüll beläuft sich der Preis pro Kilo auf derzeit 100.000 Euro. Beziehen kannst du ihn nur auf Nachfrage. Alternativ bietet Grüll auch einen hervorragenden Kaviar vom weißen Saibling an. Der ist wirklich eine Alternative und schmeckt herrlich.




Eselkäse – Spezialität aus Serbien
Gute zwei Jahre pro Esel muß Vuk Simic schon abwarten, bis es für einen Kilo Pule Käse reicht.




Westlich von Belgrad liegt das Naturreservat Zasavica. Die Heimat von ca. 250 Stuten und Fohlen nebst einigen Hengsten. Für ein Kilo Pule Käse muß man schon um die 1.000 Euro berappen. Zudem wird diese Delikatesse, in kleineren bröckeligen Portionen, nur ab Hof verkauft. Der Eselin werden knappe Mengen entnommen. Schließlich hat sie ein Fohlen zu versorgen. So kommt es zu diesem immensen Preis. Schmecken tut der teure Eselkäse angeblich ähnlich wie Schafskäse.
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Black Ivory Kaffee




Zugegeben, er ist umstritten. Der Kaffe, den Thailändische Elefanten erst mal verdauen, bevor dieser weiterverarbeitet werden kann. Etwa zwanzig Elefanten verdauen im Golden Triangle Asian Elephant Foundation Reservat die Kaffeebohnen, bis diese dann von den Angestellten von Hand wieder aufgesammelt werden können. Angeblich wird der so fermentierte Kaffee besonders bekömmlich und weist keinerlei Bitterstoffe auf. Leider ist diese Herstellung bei Tierschützern eher umstritten. Auch ich tendiere eher zu “Nein Danke”. Preis per Kilo ca 1.350 Euro.
Die exklusive Französin – Bonnotte Kartoffeln




Irgendwo an der Westküste Frankreichs, nahe des Golfstroms liegt die Insel Île de Noirmoutier.
Das kleine, fragile Knöllchen welches hier wächst, kann nur mit der Hand gelesen werden. Eigentlich hatte man diese empfindliche Sorte bereits in den 60er Jahren vernachlässigt. Denn die modernen Erntemaschinen waren zu klobig, zu unsanft zu der Prinzessin der Kartoffeln.
So baute man robustere Sorten an. Bis es eines Tages zu einem Revival der selten Sorte kam. Einige stoische Bauern hatten ihre Bonnotte einfach weiter angebaut. Über Umwege gelangte solch ein Sack voller Kartoffeln in den 90ern in in ein Pariser Auktionshaus.
Dort wurde die kleine Köstlichkeit auch prompt für ca. 500 Euro versteigert und – ein neues Geschäftsmodell war geboren. Man munkelt, dass es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein soll. Angeblich hat ein ehemaliger Inselbewohner, der zu Geld kam, mitgesteigert. Was noch über die zarte Knolle zu sagen wäre – sie hat einen hohen Mineralgehalt und schmeckt nach Meer.
Blauflossen Thunfisch oder auch roter Thunfisch




Der wohl teuerste Fisch, den man am Tokioter Tsukiji Fischmarkt erstehen kann ist dieser Thunfisch, dessen Fleisch durch seine weißliche Maserung sofort auffällt. Jedoch ist gerade diese Sorte vom Aussterben bedroht und ich würde ihn aus diesem Grund nicht bestellen. Der Kilopreis liegt bei dem Fisch, der früher einmal in Japan als “Arme Leute Essen” galt, bei 6.500 Euro das Kilo.
Matsutake Pilze aus Japan




Wenn dir in Japan jemand einen Pilz schenkt, schau nicht verdutzt. Denn das ist ein Zeichen höchster Wertschätzung. Wenn es dann noch Matsutake Pilze sind, solltest du der Person dennoch nicht vor lauter Freude um den Hals fallen. Sowas tut man in Japan eher nicht.
Aber ist es ein sehr kostbares Geschenk. Gekauft allerdings nicht gerade geschenkt. Die Wildpilze aus der Familie der Ritterlinge kommen auf ca 2.000 Euro das Kilo. Auch hier geht die Population allmählich zurück. Das ist auf die Klimaerwärmung und der Beliebtheit des Pilzes in Japan zurückzuführen.
Weißes Gold – Italienischer Trüffel
Alleine der Duft ist ein ganz spezieller. Wer jemals einen weißen Trüffel in Händen hielt wird mir beipflichten. Auf einer Reise in den Piemont erlebte ich in Grinzane Cavour die berühmte Trüffel Versteigerung und staunte nicht schlecht über die Preise. Am Ende des Tages leistete ich mir Trüffel Tagliatelle. Ich werde diesen phantastischen Geschmack wohl nie vergessen. Auch die Rechnung nicht.
Erst vergangenen Sonntag fand die jüngste Versteigerung in Alba statt. Ein unbekannter Bieter aus Hongkong ersteigerte einen 1 Kilo schweren Trüffel für 120.000 Euro für den ungewöhnlich großen Speisepilz
Pro Kilo muss man mit ca 8.500 – 16.000 Euro als normaler Marktwert rechnen. Der Preis ist von besonderen Qualitätsmerkmalen abhängig, über die bestimmt schon jemand ein Buch geschrieben hat.
To’ak Schokolade aus Ecuador empowered in Austria




Die Österreicher kennen sich offensichtlich aus, mit süßen Delikatessen. Unter anderen ist es Carl Schweizer zu verdanken, dass eine schon als fast ausgestorbene Kakao Pflanze aus Ecuador, mit dem klingenden Namen, ein Revival erlebte.
Denn im Gegensatz zu ihren Artverwandten ist diese Urform kleiner und zarter, dafür aber um einiges aromatischer als ihre Artgenossen. Weltweit gibt es nur nur 13 Händler, die die Schokolade verkaufen dürfen. In Wien kann man die Königin der Schokolade bei Lingenhel erstehen. Eine 50 Gramm Tafel kommt auf schlappe 365 Euro bei einem Kilopreis bis zu 7.300 Euro. Und der Verzehr ist einmal etwas Positives. Denn mit dem Erlös wird die seltene Kakaorasse wieder aufgeforstet. Also naschen mit gutem Gewissen.
Mach aus Pandascheiße “Gold” – der teuerste Tee




Noch immer kein Millionär, sollte ich mir vielleicht Gedanken über meine Kreativität machen?
Leider habe ich zu spät erfahren, daß Katzenkacke Kaffee Sträuchern zu ungewohntem Wachstum verhilft. Jetzt hat’s schon ein anderer erfunden.
Mit dem Kot vom Panda Bär hat jedenfalls ein findiger Japaner namens An Yashi ,mit seiner Entdeckung einen Haufen Geld verdient. Irgendwie stellte er fest, dass seine Tee-Sträucher mit Panda Dung zunächst einmal besser wachsen und der daraus gewonnene Tee eine ganz spezielle Note vorweist.
Aber nicht nur das! Er soll angeblich Krebs vorbeugen. 2012 gab es einen rechten Hype um den Wundertee, der bis heute wenig abgeflaut ist. Ob der Tee tatsächlich gegen die Menschheit Geißel, Krebs, vorbeugen kann, ist jedoch noch zu prüfen. Für 54.000 Euro das Kilo kannst du einen Selbstversuch starten.
Wenn dir mein kleiner Ausflug an die Tafel der Millionäre gefallen hat, hinterlass einen Kommentar, oder diskutiere mit mir, über die Sinnhaftigkeit dieser Lebensmittel.
Peter




Hallo Peter, sobald ich den Europjackpott geknackt habe, lade ich dich und Marion auf ne Tasse Pandatee und ein Stück Eselkäse ein. Es gibt ja schon echt abgefahrene Sachen. Eines gemeinsam haben sie alle: Geniales Marketing! Anders kann man nicht erklären, wieso manche Leute so viel Geld bezahlen (außer vielleicht noch mein Thunfisch, der ja schon immer viel gegessen wurde in Japan).