Kleine Weinfibel für Weinliebhaber und die, die es werden wollen
Du magst den Cabernet Sauvignon, aber suchst nach einem Wein, der glatter, üppiger und weniger stark ist? Den gibt es. Den Merlot.
Mit seinen frischen Fruchtaromen, mäßigem Tannin und ausgewogener Säure, ist der Merlot ein idealer Tafelwein und eine gute Wahl für jeden Anlass.
Ja, er verschafft vielleicht nicht den Respekt, eines kühnen Cabernet Sauvignon, aber dafür ist er meist etwas günstiger, was oft ein gutes Preis Leistungsverhältnis ergibt. In den letzten Jahrzehnten hat sich einiges getan und Merlot ist heute eben nicht mehr der Mainstream Wein der unteren Preisklassen.
Interessantes über die Traubensorte
- Merlot ist die am zweithäufigsten gepflanzte Traube in der ganzen Welt. (Cabernet Sauvignon ist die Nummer eins.)
- Merlot ist die am häufigsten angebaute Sorte in Bordeaux.
- Es heisst, Cabernet Franc ist der Vater des Merlot, aber kennst du auch die Mutter? Es ist die seltene Magdeleine Noire des Charentes, eine alte Sorte die Ende der 80er Jahre auf einem alten und verlassenen Weingut wieder entdeckt wurde.
Hättest du es gewusst??
- Merlot heißt eigentlich übersetzt „kleine Amsel“ in einem alten, regionalen, französischen Dialekt.
- Petrus, einer der begehrtesten (und nachgeahmten) Weine dieses Planeten, besteht fast ausschließlich aus Merlot!Dieser Wein aus Bordeaux wird Dich jedoch so zwischen 2.000- 5.000 Euro pro Flasche kosten.
Merlot Geschmacksprofil und Speisenbegleitung
Dein Gaumen erwartet Aromen von schwarzen Kirschen, Pflaumen, Schokolade, Kräutern und kann eine holzige Note haben. Die meisten Weine sind in der Mitte des Rotweins Spektrums, mit einem gemäßigten Tanningehalt, Säure und Alkohol. Es gibt aber außergewöhnliche Merlot Sorten die man sogar mit einem Cabernet Sauvignon verwechseln kann.
Ideale Kombinationen sind Truthahn, Schweinefleisch, Wurzelgemüse, Wintersalate, Eintöpfe und viele Arten von dickschaligem Gemüse. Vermeide jedoch die Kombination Merlot und Fisch, Blattgemüse, oder stark gewürzten Speisen, wo er den Geschmack der Speisen überlagert, bzw. wo die Gewürze den Wein überlagern.
Klassische Merlot Regionen

Der Grand Merlot beginnt in Bordeaux. Einige der besten Sorten stammen von St. Emilion, Pomerol und Fronsac, wo er die dominierende Traube ist. Allerdings haben diese Sorten viel mehr Tannin, und eher erdige, tabak artige Aromen. Ganz anders wie die Sorten aus der Neuen Welt.Hier erwartet einen mehr Tannin, sowie erdigere, tabakartige Aromen. Der andere, klassische Ort, ist an der US Nordküste AVA (American Viticultural Area), die sowohl Sonoma und Napa Valley umfasst.




Klimatische Einflüsse auf den Merlot
Betrachten wir einmal die kühleren Klimaregionen, auf denen der Merlot wächst, fällt auf, dass je wärmer es ist, auch große unterschiede im Geschmack entstehen. Merlots aus Chile und Westaustralien schmecken wieder etwas anders. Während es einige regionale Unterschiede gibt, kann man im Allgemeinen mehr Frucht, weicheres Tannin und eine seidigere Textur erwarten, wenn man sie mit dem vollmundigeren Stil der klassischen Regionen vergleicht.
Lust auf etwas Neues?
Probiere mal Italien, speziell Venetien und die Toskana. Merlot hat eine große Präsenz im Norden Italiens, obwohl die Qualität noch sehr variiert.
Eine echte Erfahrung ist der Massetto 2010. Die Farbe, kräftiges Rubinrot, fester Kern, violette Reflexe, dezente Randaufhellung. Fruchtige Nuancen von reifen Kirschen, Orangen, süßes Holz, angenehme Röstaromen, und einem facettenreichen Bukett. Kräftige, dunkle Beerenfrucht, getragen von festen Tanninen, schokoladig und jugendlich, würzig-mineralisch im Abgang. Ein Wein mit großer Zukunft.
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